Produktionsverlusten

Produktionsverlusten bezeichnet in der Produktion die Zeit oder Menge, die aufgrund von Störungen, Ineffizienzen oder Ausschuss nicht als fertiges Produkt realisiert wird. Sie können sowohl die Verfügbarkeit (Zeit, in der Anlagen stillstehen), die Leistungsfähigkeit (langsameres Durchlaufen des Prozesses) als auch die Qualität (Ausschuss und Nacharbeit) betreffen. In der Praxis wird oft der Begriff im Rahmen der Overall Equipment Effectiveness (OEE) genutzt, bei dem Verluste aus Verfügbarkeit, Leistungsgrad und Qualität zusammengenommen werden.

Ursachen und Kategorien von Produktionsverlusten lassen sich grob in drei Gruppen einteilen: Verfügbarkeitsverluste durch ungeplante oder geplante Stillstände wie Maschinenausfälle, Wartung oder Umbauten; Leistungsverluste durch verminderte Produktionsgeschwindigkeit, Rüstzeiten oder Prozessverlangsamung; Qualitätsverluste durch Ausschuss, Nachbearbeitung oder Nacharbeit. Weitere Ursachen können Materialknappheit, schlechte Planung, Lieferverzögerungen oder Sicherheits- und Bedienfehler sein.

Die Messung von Produktionsverlusten erfolgt häufig in Stunden, Stückzahlen oder Kosten pro Zeiteinheit. Wichtige Kennzahlen sind die OEE, die Verfügbarkeit, der Leistungsgrad und der Qualitätsgrad. Wirtschaftlich bedeuten Produktionsverluste direkte Kosten wie entgangener Output, Ausschuss und Nacharbeiten sowie indirekte Kosten durch Lieferverzug oder erhöhte Prozesseftigkeit.

Zur Reduktion von Produktionsverlusten setzen Unternehmen auf vorbeugende Instandhaltung, SMED-Richtlinien, Lean-Produktion, Qualitätsmanagement und eine kontinuierliche Prozessverbesserung. Wichtige Ansätze sind bessere Planung, Standardisierung, Automatisierungspotenziale und datenbasierte Ursachenanalysen.