Polyhierarchische
Polyhierarchie, bzw. polyhierarchische Strukturen, bezeichnet in der Wissensorganisation die Eigenschaft, dass Konzepte oder Objekte mehreren Ober- oder Oberkategorien zugeordnet werden können. Im Gegensatz zu einer rein baumförmigen Hierarchie, in der jedes Element nur einen direkten Vorgänger hat, erlauben polyhierarchische Strukturen Mehrfachzuordnungen. Formal lassen sich solche Strukturen als gerichtete azyklische Graphen (DAG) beschreiben: Knoten entsprechen Konzepten, Kanten die Hierarchiebeziehungen (z. B. Ober–Unter). Zentrale Folge ist, dass ein Begriff über mehrere Pfade zugänglich ist, was die Abfrage- und Navigationsmöglichkeiten erweitert, aber auch die Konsistenz- und Wartungsaufwände erhöht.
Anwendungsbereiche liegen in der Wissensorganisation, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, der Ontologieentwicklung, dem Metadaten-Management sowie Produktkatalogen und Content-Management-Systemen.
Herausforderungen umfassen die Gewährleistung von Konsistenz (keine widersprüchlichen Zuweisungen), die Pflege von Attributen, die Abfragekomplexität sowie
Beispiele: Ein Produktkatalog kann ein Smartphone sowohl unter Elektronik als auch unter Mobilkommunikation führen. In einer