Plattformstrategien

Plattformstrategien beschreiben, wie Unternehmen Plattformmodelle nutzen, um mehrere Nutzergruppen – typischerweise Anbieterinnen/Anbieter und Nachfragende – miteinander zu verbinden und dadurch Mehrwert zu schaffen. Ziel ist es, Netzwerkeffekte zu nutzen, Transaktionskosten zu senken und Liquidität zu erhöhen, damit mehr Transaktionen, Interaktionen oder Datennutzung stattfinden.

Wesentliche Bausteine sind die Plattform selbst, das Ökosystem aus Partnern, Nutzern und Entwicklern, sowie Governance-Mechanismen, die Regeln, Sicherheit und Qualität festlegen. Wichtige Eigenschaften sind direkte und indirekte Netzwerkeffekte, Offenheitsgrad der Plattform (von geschlossen bis offen), Standards und APIs, sowie ein klarer Wertversprechen für alle Teilnehmenden.

Strategische Hebel umfassen: Partner- und Entwicklerökosystem aufbauen, Preis- und Monetarisierungsmodelle (Take Rate, Abos, Nutzungsgebühren), Anreize zur Aktivierung und Retention, Governance-Design zur Regulierung von Zugängen, Bewertungen und Vertrauen, sowie Daten- und API-Strategie zur Erweiterung des Leistungsumfangs.

Typische Kennzahlen sind Transaktionsvolumen oder Brutto-Handelswert, Take Rate, Nutzerwachstum, Aktivität pro Nutzer, Retention, Netzwerklast (Engagement) sowie Qualitäts- und Vertrauensindikatoren. Die Lebenszyklusphasen reichen von Aufbau der Kerninfrastruktur, Steigerung der Liquidität, Hinzufügen von Teilnehmern, bis zur Skalierung des Ökosystems und Internationalisierung.

Herausforderungen ergeben sich aus Wettbewerb, Regulierung, Datenschutz und Missbrauch. Typische Beispiele für Plattformmodelle sind E-Commerce-Marktplätze, Reise- und Fahrzeugdienstleistungen sowie App-Stores und Marktplätze wie eBay, Airbnb, Uber und Amazon Marketplace.