Plasmaeiweiß

Plasmaeiweiß bezeichnet die Gruppe von Proteinen, die im Blutplasma gelöst vorkommen. Es handelt sich um eine heterogene Mischung aus Transport-, Abwehr- und Gerinnungsproteinen, die gemeinsam zahlreiche lebenswichtige Funktionen erfüllen. Im Plasmaproteinbestand finden sich vor allem Albumin, Globuline und Fibrinogen; weitere Proteine wie Transferrin oder Ceruloplasmin tragen ebenfalls dazu bei.

Albumin macht den größten Anteil der Plasmaeiweiße aus und wird überwiegend in der Leber synthetisiert. Es trägt maßgeblich zur Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks bei und dient als Transportprotein für Hormone, Fettsäuren, Bilirubin und verschiedene Medikamente. Globuline umfassen Alpha-, Beta- und Gamma-Globuline; Gamma-Globuline entsprechen Immunglobulinen, die von Plasmazellen produziert werden und eine zentrale Rolle in der Immunabwehr spielen. Fibrinogen ist ein löslicher Gerinnungsprotein, das bei der Blutgerinnung in Fibrin umgewandelt wird.

Weitere Plasmaeiweiße erfüllen Transport- und Schutzfunktionen: Transferrin transportiert Eisen, Ceruloplasmin trägt Kupfer; viele Proteine binden und transportieren Hormone, Lipide oder Bilirubin. Immunglobuline vermitteln spezifische Immunabwehr; Enzyme und Regulatoren nehmen an Stoffwechselprozessen teil. Hergestellt werden die meisten Plasmaeiweiße in der Leber; Immunoglobuline stammen aus B-Lymphozyten. Die Halbwertszeit variiert je nach Protein, Albumin lebt mehrere Wochen.

Klinisch dienen Plasmaeiweiße als Indikatoren für Leber- und Nierenerkrankungen, Entzündungen und Immunstörungen. Veränderungen des Gesamtproteins oder der Proteinfraktionen lassen sich durch Serum- oder Plasmaelektrophorese darstellen. Typische Referenzwerte liegen insgesamt bei etwa 60–80 g/L; Albumin 35–50 g/L; Globuline variieren je nach Zustand. Plasma enthält Fibrinogen, Serum im Gegensatz dazu nicht.