Planungsindex

Planungsindex bezeichnet in der Planungswissenschaft ein zusammengesetztes Maß zur Bewertung von Planungsprozessen. Er dient dazu, Qualität, Transparenz und Vorhersagbarkeit von Planungsvorhaben zu quantifizieren, insbesondere in Stadtentwicklungs-, Infrastruktur- oder Politikplanungen. Ziel ist es, Unterschiede zwischen Planungsalternativen nachvollziehbar zu machen und Handlungsbedarf frühzeitig zu erkennen.

Der Planungsindex ergibt sich in der Regel aus mehreren Teilindizes, die unterschiedliche Dimensionen der Planung abbilden. Typische Indikatoren umfassen Planungumfang oder Zielklarheit, Termintreue des Prozesses, Kostenkontrolle und Budgetvorhersage, Qualität der Planunterlagen, regulatorische Risiken sowie die Einbindung von Stakeholdern. Die Berechnung erfolgt meist als gewichtete Summe: PI = w1·I1 + w2·I2 + ...; die Gewichte richten sich nach Kontext, Methodik und den Prioritäten der Anwendung. Werte werden üblicherweise normiert, damit Vergleiche zwischen Projekten oder Zeiträumen möglich sind.

Anwendungsbereiche des Planungsindex liegen in der kommunalen Verwaltung, bei Bau- und Infrastrukturprojekten sowie in Förderanträgen. Er dient dem Monitoring des Planungsprozesses, der Risikobewertung und dem Vergleich von Optionen, um Entscheidungsgrundlagen transparenter zu gestalten.

Kritik an Planungsindizes bezieht sich auf mangelnde Standardisierung, Subjektivität bei der Gewichtung einzelner Indikatoren sowie Abhängigkeit von Datenqualität und Verfügbarkeit. Wenn Indikatoren zu stark vereinfacht oder missverstanden werden, kann der Index falsche Prioritäten erzeugen oder Anreize verzerren.

Siehe auch: Index (Mathematik), Stadtplanung, Projektmanagement, Risikobewertung.