Pegelprüfungen

Pegelprüfungen sind Prüf- und Kalibriervorgänge an Pegelmessgeräten und -anlagen, die Wasserstände oder andere Flüssigkeitspegel erfassen. Ziel ist es, die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Nachvollziehbarkeit der Messwerte sicherzustellen.

Anwendungsbereiche umfassen Hydrologie, Umweltmonitoring, Schiffahrt und Wasserbau, wo regelmäßig Pegelstationen und Sensoren betrieben werden. Sie dienen der Qualitätssicherung von Messdaten in der Wasserwirtschaft, beim Hochwasserschutz, der Gewässerbewirtschaftung und der Forschung.

Typische Prüfungen umfassen die Kalibrierung von Sensoren (zum Beispiel Drucksensoren, Radar-, Ultraschall- oder Floatpegelsensoren), die Validierung der Messwerte durch Vergleich mit Referenzpegeln, Justagen zur Minimierung systematischer Abweichungen sowie Langzeitüberwachung zur Erkennung von Drift. Prüfungen können vor Ort an Pegelstationen oder im Labor erfolgen, je nach Sensorbauart und Kalibrierinfrastruktur.

Der Ablauf einer Pegelprüfung umfasst in der Regel die Planung und Festlegung der Referenzgrößen, die Durchführung mehrstufiger Messungen, die Auswertung der Abweichungen und der Messunsicherheit sowie die Dokumentation der Ergebnisse. Am Ende steht häufig ein Kalibrierungs- oder Prüfzeugnis, das die Rückführbarkeit der Messwerte auf das Internationale Einheitensystem (SI) und auf nationale bzw. internationale Normen dokumentiert.

Normen und Qualitätssicherung sehen vor, dass Pegelprüfungen unter entsprechenden Standards erfolgen. Labor- und Kalibrierarbeiten werden häufig nach DIN EN ISO/IEC 17025 durchgeführt, und Messwerte müssen rückführbar sein. Betreiber nutzen Zertifikate akkreditierter Kalibrierlabore, um die Nachverfolgbarkeit und Vergleichbarkeit der Daten sicherzustellen.

Pegelprüfungen tragen wesentlich zur Qualität der hydrologischen Datenbasis bei und unterstützen Wassermanagement, Umweltüberwachung und Katastrophenschutz.