Pegelstationen

Pegelstationen sind Messstationen, die die Wasserstände in Gewässern wie Flüssen, Seen oder Küstengewässern kontinuierlich erfassen. Sie liefern oft auch Daten zu Durchfluss, Wassertemperatur und Wasserqualität und dienen der Hochwasserwarnung, der Schifffahrt, dem Umweltmonitoring und der Wasserwirtschaft. Die gemessenen Werte haben typischerweise eine Bezugsebene, gegen die der Wasserstand in Metern angegeben wird, häufig Normalnull oder NHN.

Messmethoden und Datenerfassung: Pegel werden mit Drucksensoren in Gehäusen am Gewässergrund, Ultraschall- oder Radarpegeln gemessen. Die Messwerte werden in kurzen Intervallen (typisch alle 5 bis 60 Minuten) per Funk, Mobilfunk oder Satellit an zentrale Rechenzentren übertragen. Die Messwerte werden normiert und qualitätsgeprüft, wobei der Referenzpegel der jeweiligen Region zugrunde liegt.

Netzwerke, Betreiber und Datenzugang: Pegelstationen werden von staatlichen Wasserbehörden, Hafen- und Wasserstraßenverwaltungen sowie Forschungseinrichtungen betrieben. In vielen Ländern existieren nationale Netzwerke, die Daten aggregieren und standardisieren. Öffentliche Portale ermöglichen den Zugriff auf Echtzeit- und Historikdaten, häufig mit grafischen Darstellungen, Alarmgrenzen und Exportfunktionen.

Verwendung und Bedeutung: Die Daten dienen der Gefahrenvorsorge durch Hochwasserfrühwarnung, der Verwaltung von Wasserressourcen, der Navigation und der ökologischen Überwachung. Sie unterstützen hydrologische Modelle, klimatologische Forschungen und grenzüberschreitende Wasserwirtschaftsprojekte. Auf europäischer Ebene werden Pegeldaten in Systemen wie EFAS genutzt, um Überschwemmungsrisiken abzuschätzen und zu kommunizieren.