Parodontalligament

Der Parodontalligament (PDL) ist ein elastisches Bindegewebe des Zahnhalteapparats, das die Zahnwurzel im Alveolarknochen umgibt und sie im Parodontalraum mit dem Knochen verbindet. Es sorgt dafür, dass der Zahn im Zahnhaltefach fest verankert bleibt, aber dennoch eine geringe Verschiebbarkeit besitzt, die der Kaubelastung und sensorischen Reizen angepasst ist.

Struktur und Zusammensetzung: Der PDL besteht überwiegend aus Kollagenfasern des Typs I, die in fünf Hauptfasernetzwerke gegliedert sind (Alveolarkrest-, horizontale, schräg- bzw. oblique, apikale und interradikuläre Fasern). Diese Sharpeyschen Fasern verankern sich an der Cementumoberfläche der Wurzel und am Alveolarknochen. Der Geweberaum enthält Grundsubstanzen, Gefäße und Nervenbahnen sowie Zellen wie Fibroblasten, Cementoblasten, Osteoblasten, Osteoklasten sowie Vorläuferzellen. Epithelreste der Hertwigschen Scheidung (Restzellen des Malassez) können ebenfalls vorkommen. Das Gewebe ist vaskularisiert und sensorisch innerviert, was eine zeitnahe Reaktion auf Belastung ermöglicht.

Funktionen: Der PDL dient der Verankerung des Zahns im Knochen, der Dämpfung von Kaukräften, der sensorischen Wahrnehmung von Belastungen und der Regulation von Remodelingprozessen in Knochen und Zementum. Er spielt eine zentrale Rolle bei der Zahnentwicklung, der Zahnausführung und der Anpassung an funktionelle Belastungen.

Entwicklung und Zelluläre Modelle: Der PDL entwickelt sich während der Zahnwurzelbildung aus dem dentalen Folikel. Periodontale Stammzellen (PDLSCs) tragen zu Reparatur und Regeneration bei.

Klinische Relevanz: In Gesundheit ist der PDL schmal und gut organisiert. Bei Parodontalerkrankungen kommt es zu Desorganisation, Kollagenabbau und Knochenabbau, was zu Zahnlockerung führt. Behandlungen zielen oft auf Erhalt, Reinigung und Geweberegeneration.