Objektzustand

Objektzustand bezeichnet den aktuellen Zustand eines Objekts in der objektorientierten Programmierung. Er umfasst die gespeicherten Datenfeldern, Eigenschaften oder Instanzvariablen, die das Objekt beschreiben, sowie alle Informationen, die das Verhalten des Objekts beeinflussen. Zwischen Objektzustand und Objektidentität wird unterschieden: Jedes Objekt besitzt eine eindeutige Identität, doch der Zustand kann sich während der Laufzeit ändern.

Zustandsänderungen treten durch Methodenaufrufe oder innere Ereignisse auf. Werte können gesetzt, gelöscht oder neu berechnet werden; oft gibt es Zustandsübergänge, die das Verhalten des Objekts beeinflussen. Um komplexe Abhängigkeiten zu handhaben, wird das State-Pattern genutzt, bei dem das Objekt seinen aktuellen Zustand als eigenständiges Zustand-Objekt kapselt und das Verhalten entsprechend delegiert.

Objektzustand kann auch persistiert werden, etwa durch Serialisierung oder Speicherung in einer Datenbank, und in verteilten Systemen durch Übertragung des Zustands über Netze. In vielen Sprachen wird mutierbarer Zustand verwendet, während in anderen Ansätzen ein immutabler Stil bevorzugt wird, bei dem Zustandswechsel durch Ersetzen des gesamten Zustand-Objekts erfolgen.

Typische Beispiele für Objektzustände beziehen sich auf das konkrete Objekt: Ein Bankkonto hat Zustandsinformationen wie Saldo und Konto-Status; eine Bestellung kann sich in den Zuständen Neu, Bestätigt, Versandt oder Abgeschlossen befinden. Die Konsistenz des Zustands wird durch Invarianten sichergestellt, und Tests prüfen Übergänge, Gültigkeit und Persistenz des Zustands.