Objektidentität

Objektidentität bezeichnet die Beziehung, durch die zwei Beschreibungen oder Beobachtungen dasselbe Objekt bezeichnen. In der Logik und Metaphysik wird sie oft als numerische Identität verstanden: A ist identisch mit B genau dann, wenn A und B dieselbe Entität darstellen. Von der qualitativen Identität unterscheidet sie sich dadurch, dass zwei Objekte dieselben Merkmale haben können, ohne dass sie dasselbe Objekt sind.

Das Leibnizsche Identitätsprinzip besagt, dass, wenn A identisch mit B ist, dann gilt für alle Eigenschaften P, P(A) = P(B). Umgekehrt lässt sich aus einer feststellbaren Eigenschaftendifferenz ableiten, dass A und B verschieden sind.

Die Frage der Identität über die Zeit betrifft Persistenz: Sind Objekte zu jedem Zeitpunkt dasselbe Objekt? Verschiedene Theorien bieten unterschiedliche Antworten: Endurantismus hält Objekte als ganzheitlich zu jedem Zeitpunkt vorhanden, Perdurantismus betrachtet Objekte als Zeitstrecken aus Teilen; Gedächtniskontinuität oder kausale Kontinuität werden ebenfalls als Kriterien diskutiert.

In der Informatik heißt Objektidentität oft Referenzidentität: Zwei Referenzen identifizieren dasselbe Objekt im Speicher; Gleichheitsoperatoren können je nach Sprache unterschiedliche Bedeutungen haben (Referenzgleichheit vs. Inhaltsgleichheit).

Probleme umfassen das zeitliche Änderungsproblem der Identität, das Materialverfassungsproblem (etwa Ton, der zu einer Skulptur wird) sowie Debatten darüber, wie Eigenschaften zu Identität beitragen. Insgesamt klärt Objektidentität, wann zwei Beschreibungen wirklich dasselbe Objekt bezeichnen, und bildet eine zentrale Grundlage in Ontologie, Logik und Informatik.