Nutzungserwartungen

Nutzungserwartungen bezeichnen die Voraussicht, Erwartungen oder Annahmen von Nutzenden darüber, wie ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein System genutzt werden wird. Sie umfassen Vorstellungen über Funktionen, Nutzungsarten, Häufigkeit, Kontext und benötigte Ressourcen.

Typisch unterscheiden sich funktionale Erwartungen (was das Produkt leisten soll), nutzungsbezogene Rahmenbedingungen (in welchen Situationen oder Umgebungen genutzt wird), Qualitäts- und Leistungsaspekte (Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit, Datenschutz) sowie organisatorische oder infrastrukturelle Voraussetzungen.

Ursachen für Nutzungserwartungen sind frühere Erfahrungen, Kommunikationsmaßnahmen (Werbung, Produktbeschreibungen), Referenzgruppen, Anleitungen und Schulungen sowie soziale Normen und Umweltbedingungen. Sie beeinflussen, wie Menschen ein Angebot wahrnehmen, welche Zufriedenheit sie erwarten und ob sie es tatsächlich nutzen wollen.

Die Bedeutung von Nutzungserwartungen liegt darin, dass sie Adoption, Akzeptanz und Bindung maßgeblich mitgestalten. Diskrepanzen zwischen erwarteter und tatsächlicher Nutzung können zu Unzufriedenheit führen und die Nutzung beeinträchtigen.

Erfassung und Management erfolgen durch verschiedene Methoden, etwa Befragungen, Interviews, Nutzungsprotokolle oder Tagebücher; Prototypentests und Pilotphasen helfen, Erwartungen zu validieren. Im Produktmanagement ist es wichtig, Erwartungen realistisch zu kommunizieren, Onboarding und Schulungen anzubieten sowie Support bereitzuhalten, um eine Übereinstimmung zwischen Erwartung und tatsächlicher Nutzung zu fördern.

Nutzungserwartungen stehen in Zusammenhang mit verwandten Konzepten wie Nutzungsabsicht (Intention zu verwenden) und tatsächlicher Nutzung. Sie ergänzen das Verständnis von Nutzerakzeptanz und Erfolg eines Produkts im Anwendungskontext.