Netzeinspeisungssystem

Netzeinspeisungssystem bezeichnet die Gesamtheit technischer Einrichtungen, organisatorischer Abläufe und vertraglicher Regelungen, die es ermöglichen, erzeugten Strom aus dezentralen Anlagen in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Typische Erzeuger sind Photovoltaikmodule, kleine Windkraftanlagen oder Blockheizkraftwerke. Das System umfasst Erzeugungseinheit, Wechselrichter oder Umrichter, Schutz- und Messanlagen sowie die Verbindung zum Netz an der Netzanschlussstelle.

Über den Netzanschlusspunkt wird der erzeugte Strom in das Verteilnetz eingespeist. Wesentlicher Bestandteil ist der Einspeisepunkt, an dem der erzeugte Wechselstrom gemessen wird. Der Wechselrichter sorgt dafür, dass Frequenz und Spannung des eingespeisten Strom den Netzanforderungen entsprechen und übernimmt Funktionen wie Synchronisation, Überwachung und Antis Islanding-Funktionen, um Netzbetriebs- und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Schutzschalter, Zähler und Fernwirktechnik sichern Betrieb, Abrechnung und Netzstabilität.

Betrieb und Abrechnung erfolgen in Abstimmung mit dem Netzbetreiber. In vielen Rechtsordnungen gibt es eigene Regelungen für Einspeisung, Netznutzung und Vergütung, etwa Einspeisevergütungen, Marktprämien oder netzbetroffene Abrechnungen. Die Netzbetreiber installieren und betreiben die Netzanschlusspunkte und legen technische Anschlussbedingungen sowie Leistungsgrenzen fest. Betreiber von Netzeinspeisungssystemen müssen Netzcodes, Sicherheitsvorschriften und ggf. Qualitätsstandards beachten.

Herausforderungen liegen in der Netzstabilität bei zunehmender dezentraler Einspeisung, in Spannungs- und Frequenzwirkungen sowie in Effizienz- und Wartungsaspekten der Wechselrichtertechnik. Zukünftige Entwicklungen umfassen verstärkte Systemintegration von Kleinanlagen, Mess- und Kommunikationslösungen sowie virtuelle Kraftwerke zur besseren Koordination von Einspeisung und Netzbetrieb.