Nassräumen

Nassräume sind Innenräume in Gebäuden, in denen Wasser regelmäßig genutzt wird oder die hohen Feuchtebelastungen ausgesetzt sind. Typische Beispiele sind Badezimmer, Duschräume, Waschräume und Wellnessbereiche; auch Küchen oder gewerbliche Waschräume können Nassräume sein, wenn Wasser stark präsent ist.

Kernmerkmale von Nassräumen sind die wasserdichte Abdichtung von Boden und Wandflächen, ein ausreichendes Gefälle zur Entwässerung, sowie eine effektive Feuchtigkeitsschutz- und Belüftungslösung. Boden, Wände und Installationen sind so geplant, dass Wasser kontrolliert abgeleitet wird und Tau- bzw. Kondensationsprobleme minimiert werden. Materialien und Oberflächen in Nassräumen sind in der Regel wasserabweisend und pflegeleicht; häufig kommen keramische Fliesen, Naturstein, Epoxid- oder Kunststoffoberflächen sowie Abdichtungen zum Einsatz.

Planung und Bau von Nassräumen berücksichtigen Zonierung, also eine Nasszone rund um Badewanne, Dusche oder Waschbecken und ggf. trockene Bereiche daneben. Die Abdichtung erfolgt meist durch Bahnen- oder Flüssigabdichtungen, ergänzt durch Unter- oder Hintergrundabdichtungen, Dichtleisten und geeignete Armatureneinbindungen. Die Entwässerung muss funktionssicher sein, und eine ausreichende Belüftung oder Entfeuchtung ist wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Nassräume erfordern regelmäßige Wartung: Fugen, Dichtungen und Armaturen sollten geprüft und gegebenenfalls erneuert werden, Leckagen frühzeitig behoben werden. Werden sie nicht ordnungsgemäß geplant oder ausgeführt, steigt das Risiko von Wasserschäden, Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbefall im Bauteil. Standards und Richtlinien zu Abdichtungen, Feuchtigkeitsschutz und Raumklima bieten Planern und Bauherren Orientierung in der Planung und Umsetzung.