Nahrungszufuhr

Nahrungszufuhr bezeichnet die Aufnahme von Nährstoffen über den Verdauungstrakt mit dem Ziel, Energie zu liefern, Gewebe zu erhalten und Körperfunktionen zu unterstützen. Sie umfasst Menge und Zusammensetzung der aufgenommenen Nahrung und variiert je nach Alter, Geschlecht, Aktivitätsniveau, Gesundheitszustand sowie sozialen und kulturellen Gegebenheiten.

Der physiologische Ablauf beginnt mit dem Essen, dem Kauen und der Speichelbildung. Im Verdauungstrakt werden Makronährstoffe in ihre Bausteine zerlegt: Kohlenhydrate zu Glukose, Proteine zu Aminosäuren, Fette zu Fettsäuren und Monoglyceriden. Die Nährstoffe werden überwiegend im Dünndarm absorbiert; Wasser, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ergänzen die Aufnahme. Die zugeführte Energie wird in Kalorien gemessen. Die gängigsten Werte sind circa 4 kcal/g für Kohlenhydrate und Proteine, 9 kcal/g für Fette und etwa 7 kcal/g für Alkohol.

Die Regulation der Nahrungszufuhr erfolgt durch zentrale Mechanismen im Gehirn, insbesondere im Hypothalamus, sowie durch Hormone wie Ghrelin (Hunger) und Leptin (Sättigung) und durch Insulinspiegel. Externe Reize, Blutzucker, Verdauungssignale und psychische sowie soziale Faktoren beeinflussen das Essverhalten. Eine langfristige Energiebilanz bestimmt Gewichtsveränderungen: Positive Bilanz führt zu Gewichtszunahme, Negative zu Abnahme. Die Erfassung der Nahrungszufuhr erfolgt durch Ernährungsprotokolle, 24-Stunden-Interviews oder Fragebögen.

Gesundheitlich sichert eine ausgewogene Nahrungszufuhr die Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen; Mangelernährung kann auftreten, insbesondere bei Kindern, Älteren oder chronisch Erkrankten. Überernährung und Adipositas können Folge ungesunder Ernährungsgewohnheiten sein. Gesellschaftliche Faktoren wie Verfügbarkeit, Kultur und Umwelt beeinflussen die Nahrungszufuhr maßgeblich.