Muskelerkrankung

Muskelerkrankung ist ein Oberbegriff für Erkrankungen der Skelettmuskulatur, die zu Muskelschwäche, verminderter Kraft und veränderten Muskelgefühlen führen können. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von genetischen Defekten über entzündliche oder metabolische Prozesse bis hin zu durch Medikamente oder Toxine ausgelösten Schädigungen. Oft beeinflussen die Erkrankungen überwiegend die proximalen Muskeln von Rumpf und Gliedmaßen.

Zu den häufigsten Formen gehören hereditäre Myopathien wie Muskeldystrophien (etwa Duchenne- und Becker-Muskeldystrophie, Lipidanabolismus), erbliche kongenitale Myopathien und weitere genetisch bedingte Muskelkrankheiten. EntzündlicheMyopathien (Polymyositis, Dermatomyositis), inflammatorische Muskelerkrankungen sowie metabolische Myopathien (z. B. Pompe-Krankheit) treten ebenfalls unter dem Oberbegriff Muskelerkrankung auf. Darüber hinaus können toxische oder medikamenteninduzierte Muskelerkrankungen auftreten.

Typische Symptome sind fortschreitende Muskelschwäche, besonders der Bein- und Rumpfmuskulatur, Schwierigkeiten beim Treppensteigen oder Aufstehen, Muskelschmerz und Müdigkeit. Die Diagnostik umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, Bluttests (Kreatin-Kinase), Elektromyografie (EMG), Bildgebung (MRI) sowie Muskelbiopsie und genetische Tests. In einigen Fällen werden auch Enzymtests oder Laktatspiegel herangezogen.

Die Behandlung richtet sich nach der konkreten Ursache und dem Typ der Muskelerkrankung. Sie umfasst Physio- und Ergotherapie, angepasste Übungen, Hilfsmittel sowie spezialisierte Therapien wie Enzymersatz bei Pompe-Krankheit oder medikamentöse Therapien bei bestimmten Myopathien. Die Prognose variiert stark je nach Erkrankung, Ausprägung und frühzeitiger Behandlung.