Mundverzahnungen

Mundverzahnungen bezeichnet in der Zahnmedizin das Zusammenspiel der Zähne des Oberkiefers und des Unterkiefers beim Aufeinanderbeißen und Kauen. Der Begriff erinnert an die Verzahnung von Zahnrädern, dient in diesem Zusammenhang jedoch eher als bildhafte Beschreibung der funktionellen Beziehung als als feststehender technischer Terminus. Ziel ist eine stabile Kontaktlage der Kauflächen, die effiziente Kaubewegung, Sprachbildung und ästhetische Balance sicherstellt.

Aufbau und Grundlagen: Die Dentition umfasst das Milchgebiss und das bleibende Gebiss. Jeder Zahnbogen trägt verschiedene Zahntypen: Schneidezähne, Eckzähne sowie Backen- und Mahlzähne. Zwischen Ober- und Unterkiefer bilden OK- und UG-Kontaktflächen sowie die jeweiligen Prämolaren und Molaren die Okklusionsflächen, deren Geometrie die Kräfte der Kaubewegung verteilt. Die Okklusion wird durch Muskeln, Gelenke und die Lage des Kiefergelenks mitbestimmt und kann durch Zahnersatz, Kronen oder Verlust von Zähnen beeinflusst werden.

Okklusionstypen und Störungen: Eine Normalokklusion beschreibt eine harmonische Verzahnung, bei der die oberen Zähne die unteren leicht überdecken. Malokklusionen umfassen Unterbiss, Überbiss, Kreuzbiss, offenen Biss und Zahnlücken. Sie können genetische Ursachen haben oder durch Funktionsstörungen, Bruxismus (Zähneknirschen) oder Verlust von Zähnen entstehen und Folgen wie Muskelverspannungen, Kiefergelenksschmerzen oder ästhetische Beeinträchtigungen verursachen.

Diagnostik und Behandlung: Die Beurteilung erfolgt durch klinische Untersuchung, Röntgenaufnahmen, Funktionsanalyse und Modellsehung. Therapien reichen von konservativer Behandlung über Kieferorthopädie (Zahnspangen, transparente Aligners) bis hin zu restaurativer Prothetik oder chirurgischen Eingriffen bei Bedarf. Ziel ist eine stabile funktionale Okklusion, Langlebigkeit der Zahnhartsubstanz und eine ausgewogene Ästhetik.