MultiträgerTechnik

MultiträgerTechnik, auch Mehrträgertechnik genannt, bezeichnet eine Gruppe von Modulations- und Übertragungstechniken, bei denen Daten in mehrere parallele Übertragungskanäle aufgeteilt und gleichzeitig über eine Reihe von Unterträgern übertragen werden. Die Unterträger sind so angeordnet, dass sie orthogonal zueinander arbeiten, um Interferenz zu minimieren und das Spektrum effizient zu nutzen. Ziel ist eine höhere Spektraleffizienz, eine bessere Anpassung an Mehrwegekanäle und eine flexible Ressourcenallokation.

In der Praxis wird MultiträgerTechnik typischerweise durch Orthogonal Frequency-Division Multiplexing (OFDM) realisiert. Dabei werden die Daten über eine IFFT (Inverse Fast Fourier Transform) auf zahlreiche Unterträger verteilt, jeder Unterträger moduliert (zum Beispiel mit QAM oder PSK), und anschließend zu einem Gesamtsignal zusammengeführt. Ein zyklischer Vorlauf (CP) schützt vor Mehrwegeauswirkungen, während Kanalabschätzung und Fehlerkorrektur die Übertragungsqualität verbessern. Varianten wie SC-FDMA (Single-Carrier Frequency-Division Multiple Access) kommen in bestimmten Mobilfunksystemen zum Einsatz.

Anwendungsbereiche umfassen digitales Fernsehen (DVB-T, DVB-T2), Digital Audio Broadcasting (DAB), Breitband- oder Lastenübertragung über DMT (z. B. DSL-Varianten), sowie drahtlose Netzwerke (IEEE 802.11a/g/n/ac/ax) und Mobilfunkstandards (LTE/5G). Zu den Vorteilen gehören hohe Spektraleffizienz, gute Skalierbarkeit, robuste Leistung bei Mehrwegeausbreitung und flexible Ressourcenallokation. Herausforderungen sind hohe Rechenlast, Spitzenverhältnis (PAPR), Synchronisationsaufwand sowie Kanalschätz- und Implementierungskomplexität.