Modellraums

Modellraum (plural Modellräume) bezeichnet in deutschsprachigen Fachtexten einen räumlich oder konzeptionell definierten Raum, in dem Modelle von Systemen, Objekten oder Prozessen erstellt, visualisiert, untersucht oder präsentiert werden. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet und hat je nach Kontext unterschiedliche Implikationen.

Architektur, Städtebau und Produktdesign: Ein Modellraum kann ein physischer Raum sein, in dem maßstäbliche oder verkleinerte Modelle von Gebäuden, Stadtteilen oder Produkten aufgebaut und anhand von Szenarien durchgespielt werden. Typisch sind Vitrinen, modular sortierte Arbeitsflächen und oft BIM-basierte oder VR-gestützte Präsentationen. In diesem Sinn dient der Modellraum der Kommunikation mit Auftraggebern, Fachplanern und Stakeholdern sowie der frühzeitigen Identifikation von Problemen.

In Wissenschaft, Forschung und Technik bezeichnet Modellraum das Diskurs- oder Parameterfeld, in dem Modelle oder Hypothesen formuliert und verglichen werden. Hier beschreibt der Modellraum die Menge der möglichen Modelle, oft mit Parametern, Annahmen und Daten. Die Modellraumauswahl ist Kernbestandteil von Modellierung, Simulation, Statistik und maschinellem Lernen; Vorteile liegen in der Transparenz und systematischen Vergleichbarkeit, Nachteile in der Komplexität und Überanpassung.

Bildung und Vermittlung nutzen Modellräume als Lernumgebungen, in denen Schülerinnen und Schüler oder Studierende mithilfe von Modellen komplexe Systeme verstehen und experimentieren können.

Siehe auch: Modellraum, Hypothesenraum, Modellierung, Simulation, BIM.