Mobilitätseingeschränkte

Mobilitätseinschränkung bezeichnet Einschränkungen der Fähigkeit, sich fortzubewegen oder alltägliche Mobilitätsaufgaben selbstständig auszuführen. Sie kann vorübergehend oder dauerhaft auftreten und verschiedene Bereiche betreffen, darunter Gehen, Treppensteigen, das Ein- und Aussteigen in Fahrzeuge sowie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Ursachen sind vielfältig und reichen von altersbedingtem Muskel- und Gelenkabbau über traumatische Verletzungen bis hin zu neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Multipler Sklerose. Weitere häufige Ursachen sind chronische Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes mit Neuropathie), Rückenmarksprobleme, Adipositas sowie angeborene oder entwicklungsbezogene Beeinträchtigungen. Die Ausprägung der Einschränkung kann physisch, kognitiv oder durch Schmerz, Fatigue und psychische Belastungen beeinflusst sein.

Zur Beurteilung werden funktionelle Tests und etablierte Skalen verwendet, beispielsweise der Barthel-Index oder der Katz-Index zur Aktivität des täglichen Lebens, Gehgeschwindigkeit, der Timed Up and Go-Test und weitere Mobilitätsmessungen. Die Bewertung erfolgt in der Regel durch ein interdisziplinäres Team, das medizinische, therapeutische und rehabilitative Maßnahmen plant.

Management zielt auf Wiederherstellung oder Erhalt der Mobilität und Unabhängigkeit. Es umfasst Bewegungstherapie (Kraft- und Gleichgewichtsübungen), Ergotherapie, den Einsatz von Hilfsmitteln (Gehhilfen, Rollstuhl), Umweltanpassungen (barrierefreie Wohnungen, Haltegriffe), Schmerzmanagement sowie, falls nötig, operative Optionen. Prävention umfasst Sturzrisiko-Reduktion, Gewichtsmanagement, Rauchstopp und regelmäßige Bewegung.

Auf gesellschaftlicher Ebene spielen Barrierefreiheit von Infrastruktur, öffentlicher Verkehr und inklusive Stadtplanung eine zentrale Rolle, um Teilhabe am sozialen Leben zu sichern und soziale Ungleichheiten abzubauen.