Mobilfunkbasierte

Mobilfunkbasierte Verfahren bezeichnen in der Telekommunikation Systeme, Dienste oder Methoden, die sich primär auf Mobilfunknetze stützen, anstelle oder ergänzend zu satelliten- oder WLAN-basierten Lösungen. Der Begriff betont die Rolle des Netzes und der Funkinfrastruktur bei Standortbestimmung, Telemetrie oder ortsbasierten Anwendungen.

Anwendungsbereiche umfassen standortbezogene Dienste (Ortung und Navigation), Notruf- bzw. Sicherheitsanwendungen, Asset- und Personenverfolgung in Industrie- und Logistikprozessen sowie Indoor-Positionierung und Geofencing in vernetzten Systemen wie Smart Buildings, Mobility-Services und IoT-Anwendungen.

Funktionsprinzip: Aus Messgrößen des Mobilfunknetzes – wie Zellenidentitäten, Empfangsqualität, Timing- oder Frequenzdifferenzen – werden Positionsschätzungen abgeleitet. Typische Methoden sind zellbasierte Lokalisierung (Zellen-ID, Messwerte) sowie zeit- und positionsbasierte Verfahren. In LTE- und 5G-Netzen kommen fortgeschrittene Verfahren wie OTDOA bzw. NR-basierte Positionierung zum Einsatz, die eine genauere Bestimmung ermöglichen, abhängig von Abdeckung und Umfeld.

Vorteile sind gute Verfügbarkeit auch ohne GPS, insbesondere in Innenräumen oder unter schlechten Satellitenbedingungen, sowie geringere Endgeräteanforderungen. Nachteile umfassen Abhängigkeit von Netzabdeckung, schwankende Genauigkeit und Datenschutzfragen, da Standortdaten durch Betreiber erhoben und verarbeitet werden.

Langfristig entwickelt sich mobilfunkbasierte Positionierung weiter, mit fortschreitender 5G-/NR-Technologie und künftigen 6G-Optionen, die eine präzisere Ortung und bessere Privatsphäre-Controls ermöglichen. Standards und Regulierung im 3GPP-Umfeld legen Rahmen für Interoperabilität und Datenschutz fest.