Standortbestimmung

Standortbestimmung bezeichnet den Prozess der Feststellung des Orts eines Objekts oder einer Person im Raum relativ zu einem Referenzkoordinatensystem. Typische Ergebnisse sind Breiten‑ und Längengrad sowie Höhe oder Koordinaten in einem projizierten System. Sie bildet die Grundlage geodätischer Vermessung, Navigation, Kartografie und vieler mobiler Anwendungen.

Zu den wichtigsten Methoden gehören satellitenbasierte und sensorische Ansätze. Global Navigation Satellite Systems (GNSS) wie GPS, GLONASS, Galileo und BeiDou liefern Positionsdaten im Freien. Trilateration bzw. Triangulation nutzen Messungen von Signallaufzeiten oder Winkeln. Innenräume erfordern alternative Verfahren wie WLAN- und Bluetooth‑Ortung, RFID, UWB, Magnetfeldkarten oder Inertialnavigation. Häufig kommen diese Quellen zusammen (Sensorfusion), um Genauigkeit und Verfügbarkeit zu erhöhen.

Die Genauigkeit variiert stark: GNSS draußen liefert üblicherweise Meter­genauigkeit; präzise Anwendungen setzen auf RTK oder Netzwerkgemeinschaften mit Zentimeterbereich. Innenräume erreichen oft Dezimeter- bis Meterbereich. Typische Störquellen sind Mehrwege, Abschattung durch Gebäude, atmosphärische Refraktion, Uhrfehler sowie Ungenauigkeiten der Referenzsysteme. Datenschutzaspekte betreffen die Erfassung, Speicherung und Nutzung von Standortdaten.

Anwendungen finden sich in Navigation, Verkehrslenkung, Vermessung, Geotagging von Bildern, Logistik, Gebäudeautomatisierung, autonomen Systemen und Rettungsdiensten.

Für die Positionierung werden Referenzsysteme wie das globale WGS84 oder lokale Referenzsysteme (ETRS89) verwendet. Koordinaten können in geografischen oder projizierten Koordinatensystemen vorliegen; Transformationen und Kalibrierungen sind Teil der Praxis. Der Umgang mit Standortdaten erfordert Beachtung von Datenschutz und Sicherheit.