Mehrfamilienwohnhaus

Ein Mehrfamilienwohnhaus ist ein Wohngebäude, das mehrere unabhängige Wohneinheiten beherbergt. Es dient der Unterbringung mehrerer Familien oder Haushalte in einem Bauwerk. Typische Merkmale sind getrennte Wohnungen mit eigenem Eingang, Küche und Bad sowie gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie Treppenhaus, Kellerräume oder Außenanlagen. Es kann vollständig vermietet sein, teilweise oder vollständig in Eigentumswohnungen aufgeteilt sein.

Größe und Typen variieren erheblich. Die Anzahl der Wohneinheiten reicht gewöhnlich von drei bis zu mehreren Dutzend, je nach Bauweise und Nutzung. Baukörper können als eigenständiges Gebäude auftreten oder in eine Reihe von Gebäuden integriert sein. Typische Bauweisen umfassen Massivbau, Backstein, Stahlbeton oder Holzständerbau. Innen werden Grundrisse oft flexibel gestaltet, um unterschiedlichen Mieterwünschen gerecht zu werden; die Wohnungen unterscheiden sich in Größe und Zuschnitt. Häufig vorhanden sind Aufzüge, Keller- oder Tiefgarage sowie gemeinschaftliche Infrastruktur wie Heizung oder Strom, die zentral oder dezentral organisiert sein kann.

Rechtliche und wirtschaftliche Aspekte variieren je Land. In Deutschland, Österreich und der Schweiz unterliegen Mehrfamilienhäuser baurechtlichen Vorgaben, Nutzungs- und Energieeffizienzstandards sowie Regelungen zur Verwaltung von Miet- oder Eigentumswohnungen. Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern werden häufig durch eine Wohnungseigentümergemeinschaft verwaltet, die Instandhaltung, Verwaltung und Betrieb koordiniert.

Historisch trugen Mehrfamilienhäuser zur urbanen Verdichtung bei und spielten eine zentrale Rolle im sozialen Wohnungsbau. Gegenwärtig stehen Barrierefreiheit, Energieeffizienz und nachhaltige Bauweisen im Vordergrund, begleitet von flexiblen Grundrissen und modernen Neubau- oder Sanierungsprojekten.