Mediendiskurs

Der Mediendiskurs bezeichnet die sich fortlaufend entwickelnde Kommunikation über Medien, Medieninhalte und Medienwirkungen in Gesellschaft, Öffentlichkeit und Politik. Er umfasst die Art und Weise, wie Medienprodukte, -institutionen und -akteure wahrgenommen, bewertet und diskutiert werden, sowie die Debatten und Aushandlungsprozesse, die darüber stattfinden. In der Medien- und Kommunikationsforschung dient der Begriff dazu, zu analysieren, wie Bedeutungen erzeugt und legitimiert werden.

Zu den Akteuren gehören Journalisten, Redaktionen, Medienunternehmen, Politiker, Interessenvertretungen, Wissenschaft sowie Publikum und Nutzerinnen. Ort und Medium der Debatte reichen von Print- und Rundfunkmedien über Online-Portale bis zu sozialen Netzwerken. Der Mediendiskurs umfasst Themen wie Nachrichten, Populärkultur, Regulierung, Ethik, Kommerzialisierung sowie Fragen der Repräsentation, Diskriminierung und Privatsphäre.

Theoretisch wird Mediendiskurs im Rahmen discursive analysis, critical discourse analysis, framing- und agenda-setting-Theorien betrachtet. Zentrale Aspekte sind die Konstruktion politischer oder gesellschaftlicher Wirklichkeit, Machtverhältnisse in der Berichterstattung, Sprach- und Bildmittel, Narrative Strategien und das Management von Unsicherheit.

Methodisch arbeiten Forscherinnen und Forscher mit Diskursanalyse, Inhaltsanalyse, Corpus-Methoden oder qualitativen Interviews, um Muster, normative Orientierungen und Diskurspraktiken zu identifizieren.

In Praxis und Politik beeinflusst Mediendiskurs die öffentliche Meinung, politische Agenden und medienethische Debatten. Typische Gegenstände sind die Berichterstattung zu Krisen, Migrations- und Sicherheitsdiskursen, die Rolle sozialer Plattformen sowie Diskussionen über Fake News, Algorithmus-gesteuerte Inhalte und Medienpluralismus.