Mattierungsmittel

Mattierungsmittel sind Additive in Farben, Lacken, Druckfarben und Kunststoffsystemen, die den Glanz einer Oberflächenbeschichtung reduzieren und eine matte bis seidenmatte Optik erzeugen. Sie wirken vorwiegend durch eine Veränderung des Oberflächenrauhigkeitsprofils oder durch Diffusion des einfallenden Lichts, wodurch der spekular reflektierte Anteil verringert wird.

Zu den gängigsten Typen gehören anorganische Mattingmittel wie kolloidales Siliziumdioxid, Tonminerale (Kaolin, Bentonite) und Talkum, sowie organische Optionen wie Wachse, Polymer- oder PMMA-Kügelchen und dispersionsbasierte Mattingmittel. Die Wahl hängt von Binder, Lösungsmittel, Temperaturverlauf und der gewünschten Haltbarkeit ab. Die Effektivität wird maßgeblich von der Partikelgröße und der Verteilung bestimmt: kleinere, gleichmäßig dispergierte Partikel liefern mildere Mattierung; gröbere oder verklumpte Partikel führen zu stärkerer Glanzreduktion und erhöhter Textur.

Anwendungsgebiete umfassen Lacke und Farben für Möbel-, Holz- und Metalloberflächen, Kunststoffspritzguss sowie Druckfarben. In der Automobil- und Möbelindustrie wird Matteffekt oft gewünscht, um Kratzer weniger sichtbar zu machen und ein ruhiges Oberflächenbild zu erzielen. Mattingmittel beeinflussen oft Transparenz, Deckkraft und Härtung des Systems; daher ist die Abstimmung mit Binder, Pigmenten und Zusatzmitteln essenziell.

Verarbeitung und Leistung: Mattingmittel müssen gut dispergierbar sein, um Agglomeration zu verhindern. Sie können rheologische Eigenschaften, Haftung, Farbtiefe und Beständigkeit gegen Witterung beeinflussen. Üblicherweise erfolgt die Einbringung während der Vormischung oder in der Füllstoffphase; Dosierung reicht von wenigen Gewichtsprozenten bis mehreren Prozent, je nach gewünschtem Glanzgrad.