Materialsammlungen

Materialsammlungen sind systematisch geordnete Sammlungen von physischen Materialien, Proben und Artefakten, die zu Lehr-, Forschungs- oder Demonstrationszwecken zusammengestellt werden. Sie dienen dem Vergleich, der Materialkunde, der Dokumentation von Provenienzen sowie der Vermittlung von Wissen. Neben physischen Objekten können auch digitale Datensätze, Metadaten und Provenance-Informationen Teil der Sammlung sein.

Typisch finden sich Materialsammlungen in Museen, Bibliotheken, Universitäten, Schulen und Instituten der Natur- und Materialwissenschaft. Zu den gängigen Bereichen gehören natürliche Proben wie Mineralien, Fossilien, Tier- und Pflanzensammlungen, geologische oder geochemische Proben, Fertigungs- oder Alltagsmaterialien sowie archäologische Fundstücke und technische Materialien.

Die Organisation erfolgt über formale Kataloge, Bestandslisten und Provenienznachweise. Jedes Objekt erhält eine Inventarnummer, eine Kurzbeschreibung, Angaben zu Herkunft, Datum, Zustand und Aufbewahrungsbedingungen. Die physischen Objekte werden unter kontrollierten Lagerbedingungen, Schutz vor Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Schädlingsbefall gelagert. Zugangs- und Leihverkehr wird dokumentiert; digitale Kataloge ermöglichen Recherche, Bild- und Datensätze.

Materialsammlungen dienen der Lehre, der Grundlagenforschung und der öffentlichen Wissensvermittlung. Sie ermöglichen Vergleiche über Zeit und Raum, unterstützen Qualitätskontrollen in der Industrie und liefern Referenzmaterialien für Experimente. Ethikfragen betreffen Provenienz, Rückführung und faire Zugänge für Forschungsgemeinschaften sowie nachhaltige Erhaltung und Langzeitarchivierung.