Marktunvollkommenheiten

Marktunvollkommenheiten sind Abweichungen vom Modell des vollkommenen Wettbewerbs, bei denen Märkte Ressourcen nicht effizient zuordnen. Sie entstehen durch Faktoren wie Informationsasymmetrien, externe Effekte, öffentliche Güter, Marktmacht, Transaktionskosten und unvollständige Märkte.

Zu den typischen Formen gehören Informationsprobleme (adverse Selektion, moralisches Risiko), Externalitäten (negativ oder positiv), öffentliche Güter (Nicht-Ausschließbarkeit, Nicht-Rivalität), Marktmacht von Monopolen oder Oligopolen sowie Transaktionskosten, die Verträge verteuern. Unvollständige Märkte treten auf, wenn bestimmte Risiken oder Güter nicht privat handelbar sind.

Wirtschaftliche Folgen sind ineffiziente Allokationen, Wohlfahrtsverluste (Deadweight Loss) und oft ungleiche Verteilung von Vorteilen. Politische Instrumente wie Regulierung, Steuern und Subventionen, Bereitstellung von öffentlichen Gütern, Stärkung von Eigentumsrechten, Informationspflichten und Antitrust-Politik werden häufig herangezogen, um Marktunvollkommenheiten zu korrigieren.

Die Analyse betont, dass Interventionen Kosten verursachen und Fehlanreize hervorrufen können. Die Bewertung von Politiken hängt von Annahmen über Verhalten, Informationsverfügbarkeit und Verteilungsgerechtigkeit ab. Marktunvollkommenheiten sind zentrale Gegenstände der Wohlfahrtsökonomik und bilden die Grundlage für viele politische Debatten über Regulierung, Marktdesign und Staatseingriffe.