Linolsäureanteil

Linolsäureanteil bezeichnet den Anteil der Linolsäure (C18:2(n-6)) an den gesamten Fettsäuren einer Fettquelle oder einer Nahrung. Linolsäure ist eine essentielle Fettsäure der Omega-6-Familie, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung zugeführt werden muss. Sie dient als Baustein der Zellmembranen und liefert Vorstufen für weitere Omega-6-Fettsäuren.

Die Verteilung variiert stark je nach Fettquelle. Pflanzliche Öle liefern typischerweise einen hohen Linolsäureanteil: Sonnenblumen- und Distelöl enthalten oft etwa 60–80% Linolsäure der Fettsäuren, Soja- und Maisöl liegen häufig im Bereich 50–60%. Olivenöl hingegen weist einen deutlich geringeren Anteil auf (ungefähr 7–15%). In Nüssen, Samen und verarbeiteten Lebensmitteln findet sich Linolsäure ebenfalls, jedoch mit deutlich niedrigeren Anteilen als in Hoch-LA-Ölen.

Der Linolsäureanteil wird üblicherweise als Prozentanteil der Gesamtfettsäuren oder als Gramm pro 100 Gramm Fett angegeben. Die Bestimmung erfolgt durch Fettanalyse, meist nach Umwandlung der Fettsäuren in Fettsäuremethylester und Messung mittels Gaschromatographie.

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist Linolsäure essenziell, jedoch ist eine ausgewogene Aufnahme wichtig. Ein sehr hoher LA-Anteil in der Gesamtzufuhr kann in Verbindung mit einer geringeren Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren zu einer unausgewogenen Omega-6/Omega-3-Bilanz beitragen, was Entzündungsprozesse beeinflussen könnte. Viele Richtlinien empfehlen daher eine moderate Zufuhr von Linolsäure und eine ausgewogene Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren.