Leasingverbindlichkeiten

Leasingverbindlichkeiten sind vertraglich begründete Verpflichtungen des Leasingnehmers, künftige Leasingzahlungen zu leisten. Im modernen Rechnungslegungsrahmen werden sie zusammen mit einem Nutzungsrechtsvermögen (Right-of-Use-Asset, ROU) auf der Bilanz ausgewiesen. Nach IFRS 16 und ASC 842 erfassen die meisten Leasingverhältnisse die Verbindlichkeiten auf der Passivseite des Leasingnehmers.

Die anfängliche Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt zum Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen zum Beginn des Leasingverhältnisses, abgezinst mit dem Zinssatz, der dem Leasing zugrunde liegt (falls der Vertrag keinen Zinssatz angibt, wird der inkrementelle Darlehenszins verwendet). Kurzzeitverträge (≤12 Monate) und Leasingverhältnisse mit geringem Gegenstand können von der Bilanzierung ausgenommen sein.

In der Folge erhöht sich die Verbindlichkeit durch Zinsaufwendungen und wird durch geleistete Zahlungen reduziert. Änderungen des Leasingvertrags, wie Verlängerungen, Modifikationen oder Anpassungen der Zahlungspflichten, können eine Neubewertung der Verbindlichkeit erforderlich machen. Das ROU-Asset wird in der Regel abgeschrieben; der Zinsaufwand und die Abschreibung wirken sich in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Die Zahlungsströme aus Leasingverträgen beeinflussen die Kapitalflussrechnung (Zins- und Tilgungsbestandteile).

Für Leasinggeber erfolgt die Klassifikation in Finanzleasing und Operating Lease; dies betrifft in erster Linie die Bilanzierung auf der Seite des Leasinggebers.Bei Leasingnehmern führt IFRS 16/ASC 842 dazu, dass die meisten Verträge auf der Bilanz erscheinen.

Offenlegungspflichten umfassen Informationen zu den Höhe der Leasingverbindlichkeiten, deren Laufzeiten, dem Barwert der verbleibenden Zahlungen sowie den Auswirkungen auf Vermögen, Finanzlage und Ertragslage.