Laufspuren

Laufspuren sind Spuren, die von sich bewegenden Lebewesen oder Objekten auf einem Untergrund hinterlassen werden. Typische Formen sind Fußabdrücke, Pfotenabdrücke, Reifenspuren und Stollenabdrücke. Sie entstehen, wenn ein Fuß, eine Pfote, ein Rad oder ein anderes Objekt weiche Substrate wie Schlamm, Sand, Schnee oder feuchte Erde verformt und so eine Abdruckspur hinterlässt. Werden solche Spuren rasch von Sediment bedeckt oder verfestigt, können sie als Trackways (Spurenfolgen) oder Fossilabdrücke in Sedimentgestein erhalten bleiben.

Die Wissenschaft, die sich mit Laufspuren beschäftigt, heißt Ichnologie. Laufspuren liefern Hinweise auf Fortbewegung, Gangart, Geschwindigkeit, Körpergröße und oft auch Verhalten der Spurenverursacher. Durch Analyse der Form der Abdrücke, der Schrittlänge und der Anordnung der Trackways lassen sich Rückschlüsse auf Bewegung (Gehen oder Laufen) ziehen und, wenn möglich, eine taxonomische Zuordnung versuchen. Typische Merkmale wie Zehen- oder Krallenspauren, Polsterabdrücke oder Reifenmuster unterstützen die Identifikation.

Im forensischen Bereich und in der Archäologie können Laufspuren am Tatort oder an Fundorten wichtige Hinweise liefern. Maße von Länge und Breite, Richtungen und die Anzahl der Individen tragen zur Rekonstruktion von Bewegungsabläufen bei; Abdrücke können mit Schuh- oder Reifentypen verglichen werden. Substratverformung, Wettereinwirkung und Nachverwitterung müssen jedoch bei der Auswertung berücksichtigt werden.

Laufspuren spielen eine wichtige Rolle bei der Rekonstruktion früherer Ökosysteme, bei der Untersuchung von Tierverhalten und bei der kriminaltechnischen Beweisführung, wobei die Genauigkeit stark vom Erhaltungszustand abhängt.