Fossilabdrücke

Fossilabdrücke, auch als Spurenfossilien oder Trace Fossils bezeichnet, sind Überreste von früheren Organismen in weichen Sedimenten, die als Abdrücke, Eindrücke oder Vertiefungen zurückbleiben und später verfestigen. Im Gegensatz zu Körperfossilien enthalten sie kein erhaltenes Gewebe, sondern geben Auskunft über Verhalten, Bewegung und Lebensweise der hinterlassenden Lebewesen.

Zu den häufigsten Formen gehören Fußabdrücke und Laufspuren (Trackways), aber auch Bohrspuren, Fraßspuren, Nage- bzw. Bissspuren, Wurzelabdrücke und andere Interaktionen mit dem Substrat. Solche Spuren entstehen meist durch das Treten, Graben oder Fressen in feinkörnigen Sedimenten, die schnell verlagert oder überdeckt werden und sich später zu Festgestein verfestigen. Oft bleiben mehrere Spuren eines Individuums oder einer Art erhalten, wodurch sich Pfade oder Spurenfolgen ergeben.

Die wissenschaftliche Untersuchung von Fossilabdrücken gehört zur Ichnologie. Tradiert werden Abdrücke nicht nach der Art der Erhalter, sondern nach morphologischen Merkmalen in sogenannte Ichnotaxa eingeteilt. Diese Klassifikation spiegelt Form, Größe und Gangart wider und erlaubt Vergleiche über verschiedene Arten hinweg, auch wenn der genau identifizierbare Erhalter unbekannt ist.

Wichtige Informationen, die aus Fossilabdrücken gewonnen werden, umfassen Größe und Haltung des Tieres, Schrittlänge, Geschwindigkeit, Substratkonsistenz und Umweltbedingungen zum Zeitpunkt der Entstehung. Hinweise auf Sozialverhalten oder Richtung von Bewegungen ergeben sich aus Trackways.

Bekannte Fundstellen liefern bedeutende Beispiele; etwa die Laetoli-Fußabdrücke in Tansania liefern Einblicke in frühe Hominiden-Bewegung. Fossilabdrücke tragen somit wesentlich zum Verständnis prähistorischer Ökosysteme und Verhaltensweisen bei, auch wenn ihre Zuordnung zu einer konkreten Art oft unsicher bleibt.