Lagerplatznutzung

Lagerplatznutzung bezeichnet die effiziente Nutzung des verfügbaren Lagerraums in Lagerhäusern, Distributionszentren oder anderen Lagerbetrieben. Sie umfasst Planung, Organisation und Steuerung von Lagerkapazität, Materialfluss und Zugriffsmöglichkeiten, mit dem Ziel, Kosten zu senken, Durchsatz zu erhöhen und Servicegrade zu sichern.

Wichtige Kennzahlen sind die Lagerauslastung bzw. der Nutzungsgrad, gemessen als Verhältnis von belegtem Nutzraum oder Volumen zum insgesamt verfügbaren Raum. Weitere Kennzahlen sind die nutzbare Fläche, die Anzahl der Palettenplätze, die Kubikmeter-Auslastung und die Flächennutzung pro Quadratmeter. Eine hohe Lagerplatznutzung muss immer mit ausreichender Zugriffsgeschwindigkeit und Sicherheitsanforderungen vereinbar bleiben.

Typische Strategien umfassen Layout- und Slotting-Optimierung, den Einsatz verschiedener Lagersysteme (Regale, Fachboden, Hochregal, automatische Lagertechnik), sowie die Maximierung der vertikalen Nutzung durch Mezzanine oder Mehrfachnutzung von Ebenen. Dynamische Lagerung (Random Storage) wird oft gegenüber fester Zuweisung bevorzugt, um Leeraum zu vermeiden. FIFO/LIFO, Cross-Docking und saisonale Umlagerungen helfen, Platzbedarf zu reduzieren.

Unterstützt wird die Lagerplatznutzung durch Lagerverwaltungssysteme (WMS), die Bestände, Positionen und Bewegungen verfolgen. Zu den relevanten Prozessen gehören Wareneingang, Einlagerung, Kommissionierung, Umlagerungen und Inventur. Ziele sind eine hohe Raumausnutzung bei niedrigen Handling-Kosten und die Gewährleistung von Sicherheit und Compliance.

Herausforderungen ergeben sich aus saisonalen Schwankungen, langsamer drehender Ware, unterschiedlichen Abmessungen und Stückzahlen sowie Anforderungen an Sicherheit, Brandschutz und Hygiene. Eine kontinuierliche Bewertung der Nutzfläche, regelmäßige Slotting-Analysen und Investitionen in geeignete Lagereinrichtungen unterstützen eine nachhaltige Lagerplatznutzung.