Lagerbohrungen

Lagerbohrungen sind Bohrungen in Bauteilen wie Gehäusen, Flanschen oder Wellen, die zur Aufnahme von Lagerlagern bestimmt sind. Sie müssen so gefertigt sein, dass das Lager präzise sitzt, radial geführt wird und eine sichere Übertragung der Kräfte ermöglicht. Eine korrekte Lagerbohrung beeinflusst Lebensdauer, Schmierung, Geräuschverhalten und Wartungsaufwand eines Lager systems.

Typen von Lagerbohrungen umfassen durchgehende Lagerbohrungen, die das Lager vollständig durchlaufen, sowie Sackloch- oder Blindbohrungen, in denen nur der äußere Ring eines Lagers aufgenommen wird. Oft werden auch Mehrstufenbohrungen oder Plan- bzw. konische Lagerbohrungen verwendet, um unterschiedliche Lagergrößen oder Montagesituationen abzubilden. Die Oberflächenform wird durch Rundheit, Zylindrizität und Planheit bestimmt, da Abweichungen zu Ungleichbelastungen führen können.

Herstellung und Bearbeitung erfolgen typischerweise durch Bohren, anschließend Grob- und Feinbohren, Reiben oder Honen, um die geforderte Passung und Oberflächenqualität zu erreichen. Die Wahl des Verfahrens hängt von der geforderten Toleranz, der Oberflächenrauheit und der Bauteilwerkstoff ab. Ziel ist eine passgenaue Bohrung mit der gewünschten Passung zum Lager, um eine sichere Montage und einen tragfähigen Sitz zu gewährleisten.

Toleranzen und Passungen orientieren sich an Normen wie ISO 286. Für Lagerbohrungen gelten häufig spezielle Passungsarten, um zwischen Festheit des Sitzes undMontagefreundlichkeit abzuwägen. Die Fertigbearbeitung wird durch Kontrollen wie Durchmessermessung, Rundlauf- und Planheitsprüfungen verifiziert.

Montage und Betrieb erfordern korrekte Schmierung, sauberes Umfeld und gegebenenfalls eine Press- oder Leichtpassung beim Eingreifen des Lagers. Regelmäßige Inspektion auf Verschleiß, Verschmutzung und Beschädigungen ist Bestandteil der Wartung.