Fertigbearbeitung

Fertigbearbeitung bezeichnet in der Fertigungstechnik die abschließende Bearbeitung eines Werkstücks nach der groben oder mittleren Formgebung, mit dem Ziel, endgültige Dimensionen, Geometrie und Oberflächenqualität zu erreichen. Sie sorgt dafür, dass Bauteile die geforderten Toleranzen einhalten und eine geeignete Oberflächenrauheit besitzen, um Montagefähigkeit, Funktionsbedingungen und Haltbarkeit sicherzustellen. Fertigbearbeitungen kommen in Metall, Kunststoff, Keramik und Verbundwerkstoffen zum Einsatz und umfassen Verfahren, die je nach Werkstoff, Form und geforderter Oberflächenqualität gewählt werden.

Zu den typischen Fertigbearbeitungen zählen feine Bearbeitungen durch Drehen oder Fräsen mit geringen Schnitten, Schleifen, Honen, Läppen und Polieren zur Erreichung sehr guter Oberflächenrauheiten, sowie das Entgraten und die Oberflächenveredelung. Je nach Anforderung können zusätzlich spezialisierte Verfahren wie Erodieren, Läpp- oder Feinschleifprozesse sowie Oberflächenbehandlungen zur Vorbereitung auf Beschichtungen eingesetzt werden. In der Praxis kommen mechanische, chemische und/oder elektrochemische Verfahren zum Einsatz, oft in Kombination, um Geometrie, Oberflächenstruktur und Werkstoffoberfläche optimal anzupassen.

Ziele der Fertigbearbeitung sind die Einhaltung der Maß- und Formtoleranzen gemäß Zeichnung, die geforderte Oberflächenrauheit sowie die Vermeidung von Defekten. Die Qualität wird durch Messungen mit Kalibern, Koordinatenmessmaschinen (CMM) und Oberflächenrauheitsmessgeräten überprüft. Anwendungsbereiche reichen von Automotive und Maschinenbau über Luft- und Raumfahrt bis hin zur Medizintechnik, Elektronik und Konsumgütern.

Auswahl und Planung der Fertigbearbeitung berücksichtigen Werkstoff, Bauteilgeometrie, Funktionsanforderungen, Stückzahl sowie Kosten und Zeit. Oft erfolgt sie intern im Unternehmen oder als Outsourcing, je nach Kernkompetenz und verfügbarem Equipment.