Kälteanlage

Eine Kälteanlage ist eine technische Anlage zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Kälte. Sie wird in Gewerbekälte, der industriellen Prozesskühlung, der Klimatisierung großer Räume sowie im Transport- und Logistikbereich eingesetzt.

Funktionsprinzip: Die meisten Anlagen arbeiten mit einem geschlossenen Kältemittelkreislauf. Im Verdampfer verdampft das Kältemittel bei niedriger Temperatur und entzieht dem zu kühlenden Raum Wärme. Der gasförmige Kältemittel wird vom Kompressor verdichtet, kondensiert im Kondensator und gibt dort Wärme an das Umfeld ab. Anschließend erfolgt eine Druck- bzw. Temperaturabsenkung durch eine Expansionsvorrichtung, woraufhin der Kreislauf erneut in den Verdampfer eintritt. Dieses Vapor-compression-Verfahren ist die gängigste Betriebsweise; es gibt auch Absorptionskälteanlagen, die statt eines mechanischen Kompressors Wärmeenergie nutzen.

Typen und Bauformen: Zentralanlagen erzeugen Kälte an einer zentralen Stelle und verteilen sie über Kälteleitungen zu Kühlräumen oder Prozessen; dezentralisierte bzw. modulare Systeme bestehen aus mehreren kleineren Einheiten. Wärmepumpen-Kälteanlagen liefern zusätzlich Heizleistung.

Komponenten und Kältemittel: Zentrale Bauteile sind Kompressor, Verdampfer, Kondensator und Expansionsvorrichtung, ergänzt durch Steuerungstechnik, Pumpen und Speicher. Als Arbeitsmittel kommen fluorierte Kältemittel mit unterschiedlichen Umweltparametern zum Einsatz; zunehmend werden natürliche Kältemittel wie CO2, Ammoniak oder Propan bevorzugt, um Treibhauspotenziale zu reduzieren.

Umwelt und Regulierung: Regulierung und Zertifizierungen betreffen den Umgang mit Kältemitteln, Leckageerkennung, Drucksicherheit und Energieeffizienz. Die EU-F-Gas-Verordnung beeinflusst das Kühlmittelportfolio und fordert Substitutionen zugunsten geringerer Umweltwirkungen.

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