Kursformen

Kursformen bezeichnet in Bildungsinstitutionen die Art und Weise, wie Lerninhalte vermittelt und Lernaktivitäten organisiert werden. Sie unterscheiden sich in der räumlichen Ausführung (anwesend oder fern), im Grad der Interaktion und in der zeitlichen Struktur.

Zu den zentralen kursformen gehören:

- Präsenzbasierte Kursformen: Vorlesung (frontaler Unterricht, Vermittlung von Inhalten), Seminar (diskursive Auseinandersetzung und Reflexion), Übung (Anwendungsaufgaben zur Vertiefung), Praktikum (praktische Übungen in echten Arbeitsfeldern), Projektkurs (zielorientierte Teamarbeit) und Tutorium (kleine Gruppenbetreuung als Ergänzung).

- Distanzbasierte Kursformen: Fernunterricht/Fernstudium (Lernmaterialien und Aufgaben werden zeit- und ortsunabhängig bereitgestellt), Online-Kurse (Lernplattformen, Webinare), E-Learning und MOOC (Massive Open Online Courses), häufig mit asynchroner oder synchroner Interaktion.

- Hybride/blended Learning: Kombination aus Präsenz- und Distanzformaten, beispielsweise Flipped Classroom (Lernstoff wird vor Ort oder online vorbereitet, Präsenzzeit dient der Anwendung) und hybride Tutorien.

- Selbstorganisierte Lernformen: Selbststudium und eigenständige Lernbausteine, oft unterstützt durch digitale Lernplattformen und Ressourcen.

Chancen und Herausforderungen: Präsenzformen fördern direkte Interaktion und Netzwerke, Distanzformen erhöhen Flexibilität und Zugänglichkeit, hybride Modelle verbinden beides. Herausforderungen umfassen Selbstorganisation, technische Anforderungen, Rhythmus- und Motivationsprobleme sowie den Bedarf an geeigneten Bewertungs- und Unterstützungsangeboten.

Die Wahl der Kursformen beeinflusst Lernziele, Gestaltung, Ressourcenbedarf und den Lernerfolg. Bildungseinrichtungen setzen sie entsprechend didaktischen Zielen, Zielgruppen und organisatorischen Gegebenheiten ein.