Kreditverhandlungen

Kreditverhandlungen bezeichnet den Prozess, in dem Kreditnehmer und Kreditgeber die Bedingungen eines Darlehens verhandeln. Ziel ist die Festlegung von Kreditvolumen, Zinssatz, Laufzeit, Tilgungsprofil, Sicherheiten, Covenants, Gebühren sowie weiterer vertraglicher Bestimmungen. Beteiligte können Banken, Nicht-Bank-Investoren oder andere Kreditgeber sein.

Typischer Ablauf ist von Vorbereitung und Informationssammlung über Due Diligence bis hin zur Aushandlung eines Term Sheets, der Ausarbeitung der Kreditvereinbarung und deren rechtlicher Prüfung. Nach Unterzeichnung folgen Freigabebedingungen (Conditions Precedent) und schließlich Auszahlung und Kreditüberwachung.

Zentrale Verhandlungsthemen sind Preisbildung (Zinssatz, Referenzsatz, Aufschläge bzw. Margin), Tilgungsstruktur und Laufzeit, Gebühren (Bereitstellungs-, Arrangierungskosten), Sicherheiten und Garantien, sowie finanzielle und operative Covenants. Auch Risikoverteilung, Hedging-Verpflichtungen und potenzielle Anpassungen bei Veränderungen der Bonität können verhandelt werden.

Der Rahmen ist vertraglich festgelegt und unterliegt regulatorischen Vorgaben. In Deutschland betrifft das Bankenaufsicht (BaFin) und das Kreditwesengesetz, bei Privatkunden zusätzlich Verbraucherkreditrecht. Vertragsunterlagen müssen Transparenz wahren und rechtsgültig formuliert sein; internationale Transaktionen können zusätzlich aufsichts- und geltendes Recht beachten.

Der Ausgang kann ein erfolgreicher Abschluss, eine spätere Restrukturierung, Refinanzierung oder im Extremfall ein Ausfall und Inkasso sein. Verhandlungen können zyklisch sein, mehrere Runden durchlaufen werden oder durch Berater unterstützt werden, um eine Balance zwischen Kreditgeberrisiken und Kapitalbedürfnissen des Kreditnehmers zu finden.