Krebsstudie

Krebsstudie ist ein Oberbegriff für wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit Krebs befassen. Ziel ist es, Ursachen und Risikofaktoren zu identifizieren, Diagnose- und Präventionsmethoden zu verbessern, Therapien zu evaluieren und die Überlebenschancen zu erhöhen. Krebsstudien können auf Populationsebene oder in klinischen Einrichtungen erfolgen und verwenden unterschiedliche Designs, je nach Forschungsfrage und verfügbarem Material.

Zu den epidemiologischen Krebsstudien gehören Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien und Querschnittsstudien, die Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren (wie Rauchen, Umweltfaktoren, Genetik) und Krebsentstehung untersuchen. Klinische oder interventionelle Krebsstudien testen neue Behandlungen oder präventive Maßnahmen an Freiwilligen oder Patienten und bedienen sich randomisierter kontrollierter Studien, einarmiger Studien oder adaptiver Designs.

Typische Phasen klinischer Krebsstudien umfassen Phase I zur Beurteilung der Sicherheit und Verträglichkeit, Phase II zur Einschätzung der Wirksamkeit und Optimierung der Dosis, Phase III zum Vergleich mit der Standardtherapie sowie Phase IV nach Zulassung zur Überwachung der Langzeitwirkung. Wichtige Endpunkte sind Überleben (gesamt-Überleben), progressionsfreies Überleben, Ansprechrate, Lebensqualität und Nebenwirkungen.

Alle Krebsstudien erfordern ethische Genehmigungen und informierte Einwilligung der Teilnehmenden. Fragen zu Risiko, Nutzen, Zufallsvergabe und Verblindung müssen transparent geklärt werden. Die Qualität der Studie hängt von guter Planung, sorgfältiger Durchführung, Registrierung und transparentem Reporting ab.

Krebsstudien liefern evidenzbasierte Grundlagen für Leitlinien und klinische Praxis. Sie sind jedoch anfällig für Verzerrungen, Auswahlbias, unvollständige Nachverfolgung und begrenzte Generalisierbarkeit. Ergänzend liefern systematische Übersichtsarbeiten und Real-World-Evidence zusätzliche Perspektiven.