Komplementdefekten
Komplementdefekte sind Störungen des Komplementsystems, eines zentralen Teils der angeborenen Immunität. Sie betreffen meist einzelne Komplementkomponenten oder regulatorische Proteine und können vererbt oder selten auch erworben auftreten. Das Komplementsystem besteht aus drei Aktivierungswegen (klassisch, lectin, alternativ), deren Aktivierung zur Opsonisierung, zur Entzündung und zur Bildung des Membranangriffskomplexes (MAC) führt. Defekte können die Aktivierung, die Regulation oder den MAC betreffen und dadurch die Abwehr von Erregern beeinträchtigen.
Klinische Merkmale variieren je nach betroffenem Bestandteil. Häufige Infektionsrisiken bestehen gegenüber Pneumokokken, Haemophilus influenzae und anderen
Diagnostik erfolgt durch Funktions- und Einzelkomponenten-Tests. Wichtige Parameter sind CH50 (klassischer Weg) und AH50 (alternative Weg)