Kollagenextrakte

Kollagenextrakte bezeichnen Substanzen, die aus Kollagen gewonnen werden, einem Strukturprotein aus Bindegewebe von Tieren. In der Praxis unterscheidet man häufig zwischen hydrolysiertem Kollagen (Kollagenpeptide) und Gelatine. Hydrolysiertes Kollagen entsteht durch enzymatische oder chemische Spaltung des Kollagens, wodurch kleinere, wasserlösliche Peptide entstehen. Gelatine ist ein teilweise hydrolysiertes Kollagenprodukt mit Gelierfähigkeit.

Herkunft und Herstellung erfolgen überwiegend aus Haut, Knochen oder Bindegewebe von Tieren wie Rind, Schwein oder Fisch. Die Rohmaterialien werden gereinigt, verarbeitet und durch Hydrolyse, Filtration und Trocknung in interessierende Formen überführt. Die Herkunft beeinflusst Faktoren wie Allergienrisiken und regulatorische Einstufungen.

Typen lassen sich nach molekularer Struktur unterscheiden: Kollagenpeptide (niedrige Molekulargewichte, gut wasserlöslich) und Gelatine (höheres Molekulargewicht, gelierend). Marine Kollagenquellen (aus Fischhäuten oder -karkassen) werden oft bevorzugt, um bestimmte sensorische oder gesetzliche Vorgaben zu adressieren.

Anwendungen finden sich vor allem in der Lebensmittelindustrie, wo Kollagenextrakte als Funktionsstoffe oder Proteinzusätze eingesetzt werden, sowie in Nahrungsergänzungsmitteln in Pulver- oder Getränkform. In der Kosmetik kommen Kollagenextrakte in Cremes, Seren oder Masken zum Einsatz, primär mit angegebenen feuchtigkeitsspendenden oder hautbildverbessernden Effekten; wissenschaftliche Belege dazu sind unterschiedlich.

Sicherheit und Regulierung berücksichtigen Herkunft, Hygienestandards (z. B. HACCP) und mögliche Unverträglichkeiten. Regulierung variiert je nach Rechtsraum; Verbraucher sollten Qualitäts- und Herkunftsinformationen prüfen.