Kennzeichnungsbestimmungen

Kennzeichnungsbestimmungen sind gesetzliche Vorgaben, die festlegen, welche Informationen auf Produkten oder in Zuordnungen anzugeben sind, wie sie dargestellt werden und in welchem Zeitraum sie gültig sind. Sie dienen dem Verbraucherschutz, der Transparenz, der Rückverfolgbarkeit und der fairen Wettbewerbsbedingungen im Handel.

Im europäischen Binnenmarkt existieren zahlreiche harmonisierte Regelungen, die in die nationale Rechtsordnung umgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem die CLP-Verordnung zur Kennzeichnung von Gefahrstoffen nach dem Globalen Harmonisierten System (GHS), REACH zur Registrierung chemischer Stoffe, die Lebensmittel-Informationsverordnung LMIV mit Pflichtangaben zu Zutaten, Allergenen, Nährwerten und Haltbarkeitsdaten, sowie spezifische Vorgaben für Kosmetika (INCI-Deklaration) und Medizinprodukte bzw. Arzneimittel. Für Verpackungen gelten weitere Anforderungen wie Mengangaben, Herkunftsangaben und Rückverfolgbarkeit.

In Deutschland ergänzen nationale Regelwerke wie das Produktsicherheitsgesetz ProdSG, das Lebensmittel-Informationsrecht und verpackungsbezogene Vorschriften dieses EU-Regelwerk. Unternehmen müssen Kennzeichnungen klar, gut lesbar und dauerhaft anbringen; Barcodes, Chargen- bzw. Seriennummern sowie Herkunftsangaben sind gängige Anforderungen, je nach Produktkategorie.

Kontrolle und Durchsetzung liegen in der Hand von Behörden auf Bundes- und Länder- bzw. EU-Ebene. Verstöße können Abmahnungen, Bußgelder oder Pflicht zur Rücknahme und Nachbesserung nach sich ziehen. Im Onlinehandel gewinnen digitale Informationen via QR-Codes oder Produktdatenbanken an Bedeutung, da sie ergänzend zu physischen Aufdrucken detaillierte Informationen bereitstellen.

Ausblick: Zukünftig gewinnen verstärkt Harmonisierung, Nachhaltigkeitskennzeichnungen und erweiterte Transparenz in internationalen Lieferketten an Bedeutung.