Kapazitätssteigerung

Kapazitätssteigerung bezeichnet Maßnahmen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit eines Systems, mehr Produkte zu fertigen, mehr Dienstleistungen zu erbringen oder größere Nutzerzahlen zu bewältigen. Typische Anwendungsfelder sind Fertigung, Infrastruktur, Energieversorgung, IT-Netzwerke und Logistik. Kapazität ergibt sich aus dem Zusammenspiel von vorhandenen Ressourcen, Prozessen und Zeit; Engpässe begrenzen den Durchsatz und bestimmen den Handlungsbedarf.

Ziele sind bessere Lieferfähigkeit, kürzere Durchlaufzeiten und höhere Flexibilität gegenüber Nachfrageschwankungen. Typische Maßnahmen umfassen Investitionen in Anlagen und Einrichtungen, Automatisierung, Erweiterung oder Optimierung von Prozessen (beispielsweise Lean-Methoden oder Six Sigma), Umorganisation von Abläufen sowie Personalmaßnahmen wie zusätzliche Schichten oder Überstunden. Auch Outsourcing oder Standortverlagerungen können die Kapazität erhöhen. In IT- und Netzwerkinfrastrukturen zählt der Ausbau von Bandbreite, Rechenleistung oder Speicherressourcen.

Die Planung erfolgt meist mehrstufig: Kurzfristig durch Kapazitätsanpassungen, mittel- bis langfristig durch neue Anlagen oder Standorte. Methoden wie Kapazitätsplanung, Engpassanalyse nach der Theorie der Engpässe und Szenarienrechnungen helfen, Engpässe zu identifizieren und Prioritäten zu setzen.

Wichtige Kennzahlen sind Kapazitätsauslastung, Durchsatz, Durchlaufzeit, Servicegrad und Kapitalbindung. Zu beachten sind Investitionsbedarf, Amortisationsdauer, Risiken durch Nachfrageschwankungen sowie regulatorische und ökologische Aspekte.

Beispiele: Eine Fertigungsanlage wird durch eine zusätzliche Schicht und eine neue Linie erweitert, ein Rechenzentrum wird durch mehr Serverkapazität und Netzwerkinfrastruktur aufgerüstet, oder eine Stadtbahnlinie erhält zusätzliche Fahrzeuge und Frequenzen.