Kakerlake

Kakerlake ist der allgemein verwendete Begriff für Insekten der Ordnung Blattodea. Weltweit sind etwa 4.000 bis 4.600 Arten beschrieben; die meisten bevorzugen warme, feuchte Lebensräume. In menschlichen Siedlungen treten jedoch einige Arten besonders als Vorratsschädlinge auf. Zu den bekanntesten gehören die Deutsche Kakerlake (Blattella germanica), die Amerikanische Kakerlake (Periplaneta americana) und die Orientalische Kakerlake (Blatta orientalis).

Kakerlaken besitzen einen flachen, ovalen Körper, lange Antennen und drei Beinpaare. Die Flügel variieren stark je nach Art: Manche Arten können fliegen, andere sind flügellos. Sie sind überwiegend nachtaktiv, ernähren sich opportunistisch von einer breiten Palette organischer Substanzen und verstecken sich tagsüber in Spalten, Ritzen oder hinter Geräten. In feuchten Umgebungen können sie Wochen bis Monate ohne Nahrung überdauern, benötigen aber regelmäßig Wasser.

Der Fortpflanzungszyklus umfasst Ootheken, Eigelege, die typischerweise 30 bis 40 Eier enthalten. Weibchen tragen oder tragen in der Nähe die Ootheken, bis Begattung stattgefunden hat. Die Entwicklung durchläuft mehrere Nymphenstadien; Dauer und Anzahl der Generationen pro Jahr hängen von Temperatur und Feuchtigkeit ab. In warmen Innenräumen können mehrere Generationen jährlich auftreten.

Als Hygieneschädlinge verunreinigen Kakerlaken Lebensmittel, verursachen Gerüche und dienen als Allergie- beziehungsweise Atemreizstoffe. Ob sie direkte Krankheitsüberträger sind, wird unterschiedlich bewertet; sie können Keime mechanisch übertragen. Bekämpfung erfolgt durch integrierte Schädlingsbekämpfung: gute Hygiene, Abdichten von Ritzen, Feuchtigkeitskontrolle sowie der Einsatz von Köderfallen und zulässigen Insektiziden. Langfristiger Erfolg erfordert oft umfassende bauliche und hygienische Maßnahmen.