Interzellularraumdichte

Interzellularraumdichte bezeichnet im biologischen Kontext den Anteil des Interzellularraums am Gewebevolumen. Der Interzellularraum ist der Raum zwischen den Zellen, der von der extrazellulären Flüssigkeit und der Matrix gebildet wird. Die Dichte wird oft als Interzellularraumvolumenanteil relativ zum Gesamtvolumen angegeben und steht im Gegensatz zur Zellendichte.

Funktionen: Der Interzellularraum ermöglicht die Diffusion von Gasen, Wasser, Ionen und Signalmolekülen und beeinflusst den Stofftransport sowie die mechanischen Eigenschaften des Gewebes. In pflanzlichen Geweben, insbesondere in Blättern, ist der interzelluläre Raum entscheidend für Gaswechsel und Transpiration; in tierischen Geweben beeinflusst er die Verteilung von Nährstoffen, Hormonen und Abbauprodukten sowie die Interaktion mit der extrazellulären Matrix.

Messung: Die Interzellularraumdichte lässt sich durch stereologische Auswertung histologischer Schnitte abschätzen, beispielsweise als Volumenfraktion des Interzellularraums. Nicht-invasive Bildgebung wie Mikro-CT, MRT oder diffusionsgewichtete Sequenzen ermöglicht die Schätzung des extrazellulären Volumenanteils in lebenden Geweben. In Pflanzen werden Anteile des Interzellulärraums auch durch planimetrische Auswertung von Schnittbildern und Mikro-CT bestimmt.

Variabilität und Einflussfaktoren: Die Dichte variiert stark zwischen Geweben und Entwicklungsstadien. Sie wird von Zellgröße, Packungsdichte, Umweltbedingungen, Hydratation und pathologischen Veränderungen beeinflusst. Ödeme erhöhen typischerweise den Interzellularraumanteil, während Gewebeverdichtung oder Zellwanderung ihn verringern können.

Bedeutung: Das Maß der Interzellularraumdichte ist relevant für das Verständnis von Diffusion, Stoffwechsel und Gewebephysiologie sowie für die Beurteilung von Krankheiten wie Ödemen, Tumorumgebungen oder Fibrosen.