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Interpretationsrahmen

Der Interpretationsrahmen bezeichnet in den Geistes- und Sozialwissenschaften die Gesamtheit der Voraussetzungen, Prämissen und Leitlinien, die die Interpretation von Texten, Ereignissen oder Phänomenen strukturieren. Er umfasst theoretische Orientierung, methodische Vorgehensweisen, sprachliche Codes und den kulturell-historischen Kontext, in dem eine Untersuchung erfolgt. Der Rahmen bestimmt, welche Aspekte wahrgenommen, wie Fragen gestellt und welche Bedeutungen überhaupt als interpretierbar anerkannt werden.

Der Begriff wird in deutschsprachigen Wissenschaftszusammenhängen verwendet und entspricht dem englischen „interpretive framework“. Historisch wurzelt er

Bestandteile sind theoretische Orientierung (z. B. marxistisch, feministisch, psychoanalytisch), Forschungsdesign, methodische Zugänge, Sprach- und Kulturcodes sowie

Anwendungsbereiche finden sich in der Literatur-, Historiographie-, Rechts- und Politikwissenschaft. Beispiele zeigen, wie unterschiedliche Interpretationsrahmen zu

---

in
der
Hermeneutik
und
der
qualitativen
Sozialforschung;
er
dient
dazu,
die
Subjektivität
des
Forschenden
sichtbar
zu
machen
und
zu
zeigen,
dass
Erkenntnis
immer
durch
einen
bestimmten
Rahmen
bedingt
ist.
Der
Interpretationsrahmen
ist
nicht
fix,
sondern
wandelbar;
Theoriewechsel,
Reflexion
oder
der
Einsatz
alternativer
Perspektiven
können
ihn
verändern.
normative
Annahmen.
Er
bestimmt,
welche
Daten
als
relevant
gelten,
welche
Fragestellungen
gestellt
werden
und
welche
Interpretationspfade
zulässig
scheinen.
Transparenz
über
den
eigenen
Rahmen
erhöht
die
Nachvollziehbarkeit;
Reflexivität
fordert,
den
Rahmen
gegebenenfalls
zu
hinterfragen
oder
zu
erweitern.
verschiedenen
Leseformen,
Deutungen
von
Ereignissen
oder
Rechtsurteilen
führen
können.
Kritisch
beachtet
werden
sollte
die
Gefahr
einer
Rahmenschließung
oder
eines
Bestätigungsfehlers;
ideal
ist
eine
mehrperspektivische
oder
reflexive
Vorgehensweise.