Innenraumbedingungen

Innenraumbedingungen bezeichnen das Innenraumklima und die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften in Gebäuden. Typische Größen sind Temperatur, relative Luftfeuchte, Luftqualität, Belüftung sowie Beleuchtung, Akustik und Ergonomie. Diese Bedingungen beeinflussen Wohnen, Arbeiten und Lernen, das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Nutzer.

Zu den Messgrößen gehören die Lufttemperatur in Grad Celsius, die relative Feuchte in Prozent, CO2- und VOC-Konzentrationen, Partikelbelastung sowie die Belüftungsrate und Luftgeschwindigkeit. Beleuchtung, Lärmpegel und Temperaturgradienten sind weitere relevante Parameter für das Nutzerempfinden. Die Bewertung erfolgt oft anhand anerkannter Grenz- oder Zielwerte.

Die Innenraumbedingungen hängen von Bautechnik und Anlagenregelung ab: Gebäudehülle, Heizungs-, Kühl- und Belüftungssysteme, Nutzungsverhalten, Außentemperatur sowie Feuchtigkeitsquellen wie Kochen oder Duschen. Auch Schadstoffe aus Materialien oder Möbeln können die Luftqualität beeinflussen. In manchen Räumen kann Radon eine Rolle spielen.

Es existieren internationale und nationale Normen und Richtlinien, die Zielwerte festlegen, etwa ISO 7730, EN 16798-1, ASHRAE Standard 62.1 und entsprechende nationale Fassungen. Die konkreten Werte variieren je Nutzung, Klimaregion und Gebäudetyp. Häufig wird ein operativer Temperaturbereich von etwa 20 bis 24 Grad Celsius und eine relative Feuchte von 30 bis 60 Prozent angestrebt.

Gute Innenraumbedingungen fördern Gesundheit, Komfort und Produktivität. Schlechte Bedingungen können Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Reizungen verursachen. Maßnahmen umfassen angemessene Belüftung, Temperaturführung, Feuchtigkeitsmanagement, Luftreinigung, emissionsarme Materialien sowie regelmäßige Wartung und Monitoring der Räume.