Injektionspipetten

Injektionspipetten sind spezialisierte Pipetten, die zum direkten Einbringen von Flüssigkeiten in Zellen, Gewebe oder Organismen verwendet werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pipetten dient die feine, oft gläserne Spitze dem präzisen Abgeben winziger Volumina, typischerweise im Mikroliter- bis Nanoliterbereich. Sie kommen vor allem in der biologischen Forschung zum Einsatz, wenn Höchstpräzision bei der Volumenbestimmung erforderlich ist.

Sie bestehen häufig aus Borosilikatglas, das durch einen Pipettenziehprozess zu feinen Spitzen geformt wird. Die Spitzen können spitz, abgeschrägt oder poliert sein, je nach Anwendung. Für Mikroinjektionen arbeiten Injektionspipetten mit einem Mikromanipulator und einem Mikroinjektionssystem zusammen, sodass eine kontrollierte Injektion in Zellen, Eizellen oder Embryonen möglich ist. Oft werden sie mit einem Druck- oder Sogsystem betrieben, um das Volumen exakt zu steuern.

Anwendungsbereiche liegen vor allem in der Grundlagenforschung der Zell- und Entwicklungsbiologie, Immunologie und Gentherapie, wo Nukleinsäuren, Proteine oder andere Moleküle direkt in Zellen eingeführt werden müssen. In der Praxis werden Injektionspipetten in Laboren verwendet, oft als Teil eines Mikromanipulations-Setups; in klinischen Anwendungen kommen sie selten als Alternative zu herkömmlichen Spritzen zum Einsatz.

Sterilität und Handhabung sind zentrale Aspekte: Viele Pipetten sind Einwegartikel oder müssen vor der Nutzung sterilisiert werden. Glasvarianten können autoklaviert werden, während Kunststoffvarianten steril geliefert oder durch spezielle Reinigungsschritte aufbereitet werden. Die korrekte Füllung, Vermeidung von Luftblasen und sauber konditionierte Spitzen sind entscheidend für reproduzierbare Ergebnisse.

Zusammengefasst sind Injektionspipetten spezialisierte Instrumente für präzise, kleinstvolumige Injektionen in biologische Systeme, die eine enge Abstimmung mit Mikromanipulation und steriler Arbeitsweise erfordern.