Ingenieurpädagogik

Ingenieurpädagogik ist eine Fachdisziplin, die sich mit der Vermittlung von Ingenieurwissen und der Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren befasst. Sie untersucht, wie technisches Wissen gelernt wird, und entwickelt Lehr- und Lernformen, Lehrpläne sowie Prüfungsformen in Hochschulen, Technikschulen und der beruflichen Weiterbildung. Ziel ist es, fachliche Kompetenzen, methodische Fähigkeiten und soziale Kompetenzen für die professionelle Praxis zu fördern.

Zentrale Grundperspektiven sind lernzielorientierte Didaktik, Kompetenzorientierung und praxisnahes Lernen. Typische Methoden umfassen projekt- oder problemorientiertes Lernen, Lernwerkstätten, Fallstudien, Laborexperimente und simulationsgestütztes Training. Die Ingenieurpädagogik beachtet die Verbindung von Theorie und Praxis, fördert kreatives Design, Problemlösungskompetenz und Teamarbeit.

Anwendungsfelder sind Hochschulen und Fachhochschulen, technische Berufsausbildungen sowie Weiterbildungs- und Forschungsinstitute. Sie umfasst die Entwicklung von Curricula, Lehrplänen, Lehrmaterialien, Prüfungsformen und Lehrendenqualifikationen, einschließlich der Ausbildung von Lehrpersonen in ingenieurwissenschaftlichen Fächern. Digitale Medien, Fern- und Hybridlehre sowie Internationalisierung spielen zunehmend eine Rolle.

Forschungsmethoden in der Ingenieurpädagogik reichen von qualitativen und quantitativen Studien bis zu Design- bzw. Aktionsforschung. Zu den Herausforderungen zählen der schnelle technologische Wandel, der Bedarf an praxisnahem Lernen, Studierendenbindung sowie faire Leistungsbeurteilungen in digitalen Formaten.

Der Terminus variiert je nach Land: Neben Ingenieurpädagogik wird auch von Ingenieurdidaktik oder Technikdidaktik gesprochen. Gemein ist das Bestreben, die Lehre in Ingenieurwissenschaften dauerhaft zu verbessern und die berufliche Praxis zu stärken.