Infusionspräparate

Infusionspräparate sind sterilisierte Flüssigkeitszubereitungen zur parenteralen Verabreichung über einen venösen oder intraossären Zugang. Sie dienen dem Ausgleich von Volumen und Elektrolyten, der parenteralen Ernährung, der Verabreichung von Arzneimitteln und dem Ersatz von Blutbestandteilen.

Zu den Hauptgruppen gehören kristalloide Lösungen (z. B. Kochsalzlösung, Ringer-Lösungen, Glukoselösungen), kolloide Lösungen (z. B. Albumin, Hydroxyäthylstärke), Blutprodukte (Erythrozytenkonzentrate, Plasma, Thrombozytenkonzentrate) und spezialisierte Mischungen für die totale parenterale Ernährung sowie aufgelöste Medikamente. Auswahl richtet sich nach Indikation, Volumenbedarf, Elektrolytstatus und Verträglichkeit.

Herstellung und Lagerung unterliegen pharmazeutischen Qualitätsstandards (Sterilität, Partikelfreiheit, Temperaturkontrolle, Verfallsdaten). Vor der Anwendung sind Kompatibilität, Stabilität und mögliche Wechselwirkungen zu prüfen; das Mischen mehrerer Präparate ohne Vorgaben wird vermieden.

Risiken umfassen Infektionen, Thrombophlebitis, Luft- oder Volumenembolien, Flüssigkeitsüberladung, elektrolytische Störungen und allergische Reaktionen. Blutprodukte bergen zusätzlich immunologische und infektiologische Risiken. Daher sind sachgerechte Anlage von Zugängen, aseptische Handhabung, Überwachung von Vitalparametern und Laborwerten sowie Dokumentation essenziell.

Regulierung und klinische Anwendung erfolgen interdisziplinär durch Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte; Fortbildung und Standardsicherung tragen zur Minimierung von Komplikationen und zur effektiven Nutzung von Infusionspräparaten bei.