Industriekühlmittel

Industriekühlmittel sind Flüssigkeiten, die in industriellen Anlagen eingesetzt werden, um Wärme aus Prozessen und Maschinenteilen abzutransportieren und so Temperaturen zu kontrollieren. Sie kommen in geschlossenen Kreisläufen in Fertigungsmaschinen, Spritzgießanlagen, Rechenzentren, Prozessanlagen und Elektronikmontagen zum Einsatz und dienen häufig sowohl dem Kühlen als auch dem Schmieren einzelner Komponenten.

Die wichtigsten Typen sind wasserbasierte Kühlmittel, meist Glykol-Wasser-Gemische, die mit Korrosionsinhibitoren und Biociden ergänzt werden. Ölbasierte Kühlmittel umfassen Mineralöl- oder synthetische Öle, die häufig in Emulsionen oder rein als Schmiermittel dienen. Synthetische oder esterbasierte Kühlmittel (PAO- oder Ester-Formulierungen) bieten hohe Temperaturstabilität und gute Materialverträglichkeit. Biologisch abbaubare oder ölfreie Optionen werden dort eingesetzt, wo Umwelt- oder Gesundheitsaspekte eine Rolle spielen.

Anwendungen liegen vor allem in der spanenden Fertigung (Dreh-, Fräs- und Bohrprozesse), in der Schmierkühlung von Maschinen, der Prozesskühlung in der Spritzgussindustrie sowie in Rechenzentren und der Elektronikmontage, wo eine geregelte Temperatur die Produktqualität steigert und Ausfallzeiten reduziert.

Wichtige Eigenschaften sind Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität, Viskosität, Betriebstemperaturbereich, Korrosions- und Verschleißschutz, Kompatibilität mit Materialien, Reinigungs- und Filterverhalten sowie die Haltbarkeit und einfache Entsorgung. Regelmäßige Kontrollen von pH-Wert, Inhibitorgehalt und Konzentration sind Teil der Wartung.

Umwelt- und Arbeitsschutzaspekte beeinflussen Auswahl und Entsorgung von Kühlmitteln. Hersteller- und behördliche Vorgaben, darunter REACH und CLP, schreiben Kennzeichnung, sichere Lagerung und fachgerechte Entsorgung vor. Recycling und Neubewertung der Formulierungen tragen zur Nachhaltigkeit der Anlagen bei.