Impfantworten

Impfantworten sind die Immunreaktionen, die eine Impfung beim Organismus auslöst. Sie dienen dem Schutz vor einer Infektion, indem sie das Immunsystem auf einen zukünftigen Kontakt mit dem Erreger vorbereiten und Gedächtniszellen etablieren.

Die humorale Immunantwort umfasst die Bildung von Antikörpern durch B-Zellen. Neutralisierende Antikörper blockieren den Eintritt des Erregers in Zellen. Immunoglobulin G (IgG) zirkulieren im Blut, IgA kommt vor allem an Schleimhäuten vor. Gedächtnis-B-Zellen ermöglichen eine schnellere Reaktion bei erneutem Kontakt.

Die zelluläre Immunantwort wird durch T-Zellen vermittelt. CD4+ T-Helferzellen koordinieren die Aktivität von B-Zellen und anderen Immunzellen; CD8+ T-Zellen zerstören infizierte Zellen. Viele Impfstoffe zielen darauf ab, sowohl humorale als auch zelluläre Antworten zu stimulieren.

Kinetik und Einflussfaktoren: Die Primärantwort setzt nach dem ersten Impfstoffdurchgang ein und erreicht nach Wochen ihren Höhepunkt. Eine Booster-Dosis führt zu einer schnelleren, stärkeren Ansprechreaktion (Anamnese). Alter, Ernährung, Immunschwäche, genetische Faktoren, Vorerkrankungen, Impfstofftyp und Impfschema beeinflussen die Stärke der Impfantwort.

Messung: Die Stärke der Impfantworten wird mittels serologischer Tests gemessen, etwa durch Antikörperbestimmung und Neutralisationstests. T-Zell-Reaktionen lassen sich mit ELISpot- oder anderen Tests erfassen. Nicht alle Immunantworten korrelieren direkt mit Schutz, dennoch dienen sie als Indikatoren für die Wirksamkeit.

Limitationen und Sicherheit: Manche Personen zeigen eine geringe oder fehlende Reaktion. Impfantworten können durch Alter, Erkrankungen oder Immunosuppression beeinträchtigt sein. Insgesamt verringern Impfstoffe das Risiko schwerer Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte; regelmäßige Auffrischungen helfen, den Schutz aufrechtzuerhalten.